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Porträt ATOS Trio

Alles kann, nichts muss – drei Musiker lieben’s locker

Das Berliner ATOS Trio spielt seit seiner Gründung in unveränderter Besetzung.

vonElisa Reznicek,

Dass man E-Musik ernsthaft spielen kann, ohne sich selbst bierernst zu nehmen, beweist das ATOS Trio. Klassik auf hohem Niveau? Auf jeden Fall! Aber nicht unter der Prämisse, dass man sich unnahbar zeigt oder nur die Bildungselite abholt. So werden auf Facebook schon einmal lässig Fragen zur Bühnengarderobe geklärt (in Den Haag, aber auch im Concertgebouw Amsterdam machen sich „am besten schwarze Konzertschuhe ohne löchrige Sohlen. Tennisschuhe gehen nur beim Ensemble 4.1“) oder Bilder von der mitreisenden Familie geteilt.

Alles kann, nichts muss!

Auch die seinerzeit erfolgreich im Neuköllner „Heimathafen“ eingerichtete und zur Saison 2018/19 nun ins Konzerthaus Berlin umgezogene Reihe „akkordarbeit“ sendet die deutliche Botschaft: Alles kann, nichts muss! „Sie soll uns Raum für neue Ideen, Kreativität und künstlerische Freiheit geben. Neben unseren Gastauftritten in der ganzen Welt werden wir hier auch selbst zu Gastgebern“, erklärt sich das international renommierte und mehrfach ausgezeichnete Klaviertrio auf seiner Homepage. „Dies gibt uns die Chance, ein neues – junges – Publikum zu erreichen. Zugleich laden wir das etablierte Publikum klassischer Konzerte ein, neues Terrain zu erkunden.“

ATOS Trio
ATOS Trio © Frank Jerke

In der Vergangenheit begrüßten Geigerin Annette von Hehn, Cellist Stefan Heinemeyer und Pianist Thomas Hoppe Musikerkollegen, aber auch Komponisten, Autoren und Schauspieler, und sie feierten den 15. Geburtstag des 2003 gegründeten Ensembles mit einem „lockeren Konzertprogramm“, um in ihren eigenen Worten zu bleiben.

Gut eingespielt: Das ATOS Trio

Ganz klar: Die Stimmung ist bestens unter den drei Instrumentalisten, die mit ATOS seit 2003 in Originalbesetzung unterwegs sind und entsprechend gut eingespielt wirken. „Solche in vielen Jahren ausgeübte Feinabstimmung kann gekünstelt wirken – keine Spur davon beim ATOS-Trio“, freute sich unlängst erst wieder ein Kritiker. Die erstklassige Qualität des Trios untermauern auch dessen Aufnahmen mit einem spannenden länderspezifischen Ansatz: Auf das „French Album“ folgten das „Russian Album“ und das „Czech Album“. Man kann nur hoffen, dass die zum Redaktionsschluss noch laufende Kickstarter-Kampagne für das „Vienna Album“ mit Korngold, Krenek und Kreisler am Ende erfolgreich zur Fortsetzung betragen wird.

Hören Sie das ATOS Trio mit Beethovens Gassenhauer-Trio:

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