Links die Münchner Residenz, rechts die Theatinerkirche, den Blick auf die Bühne vor der Feldherrnhalle gerichtet: Seit fünfundzwanzig Jahren zählen die Konzerte von „Klassik am Odeonsplatz“ zu den sommerlichen Open-Air-Highlights inmitten der bayerischen Landeshauptstadt – mit monumentalen Werken und Stargarantie:
Wie ihr Kollege Daniil Trifonov, feiert auch die gefragte Violinistin Lisa Batiashvili in diesem Jahr ihren Einstand beim zweitägigen Event. Im Gepäck hat sie Beethovens beliebtes Violinkonzert in D-Dur – ein Werk, das allerdings erst posthum Erfolge feiern konnte. Die Uraufführung im Jahr 1806 rettete der Solist Franz Clement dank seiner Virtuosität, das Werk selbst geriet jedoch zum Misserfolg. Mit einem Kopfsatz von rund fünfundzwanzig Minuten fordert das Konzert die Aufmerksamkeit des Publikums heraus; die Wiederholung einiger Phrasen sei, so liest man in der Presse der Zeit, ermüdend gewesen. Erst dank des Jahrhundertgeigers Joseph Joachim und Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde das bahnbrechende Werk berühmt.
Rachmaninows Totenglocke
Ermüdend geht es in Rachmaninows „Sinfonischen Tänzen“ freilich nicht zu: In der Orchesterfassung opulent besetzt, gelten die drei Tänze als letzter großer Funken des Komponisten. Dieser verwebt darin orgiastisch belebte symphonische Ansätze mit Gregorianik und russisch-orthodoxer Kirchenmusik. Ein berühmtes „Tanzzitat“ ist dabei die ikonische Melodie der Dies-irae-Sequenz. Letztere verweist auch auf die Bedeutung des Werks als Schwanengesang des Komponisten.
3sat überträgt das Konzert am Abend. Es spielen die Münchner Philharmoniker unter der Leitung ihres designierten Chefdirigenten Lahav Shani.
Concerti-Tipp:
Klassik am Odeonsplatz 2025 (Teil II)
Lisa Batiashvili (Violine), Münchner Philharmoniker, Lahav Shani (Leitung)
Sa. 19.7.2025, 20:15 Uhr
3sat