Philip Glass (* 31. Januar 1937 in Baltimore) ging 1964 nach Europa und wurde Schüler von Nadia Boulanger. Dort begegnete er dem indischen Musiker Ravi Shankar und kam durch ihn erstmals mit indischer Musik in Berührung. Tief beeindruckt von der indischen Klangmelodie und Rhythmik, entwickelte er einen hypnotisch-repetitiven Kompositionsstil, der auf einfachen Akkorden und Arpeggien beruht, die in kreisenden Mustern gespielt werden.
1970 kehrte Philip Glass nach Amerika zurück und gründete das Philip Glass Ensemble, um seine eigenen Kompositionen präsentieren zu können. Seine Musik wurde auf traditionellen Instrumenten gespielt, die häufig elektronisch verstärkt und verfremdet wurden. Die bedeutendste Komposition zu der Zeit ist „Music in Twelve Parts“.
Den großen Durchbruch hatte Glass mit der Uraufführung der Oper „Einstein on the Beach“, die er in Zusammenarbeit mit Robert Wilson komponierte und die ihn weltweit bekannt machte. Das viereinhalbstündige Werk wurde auf CD veröffentlicht und mehrmals für Welttourneen aufgenommen. In den 1980ern feierte er weitere Erfolge mit den Opern „Satyagraha“ über Mahatma Gandhi und „Akhnaten“ über den Pharao Echnaton. Außerdem schrieb er Filmmusik-Kompositionen, die ihn auch außerhalb der Klassikszene bekannt machen.
Philip Glass’ Œvre ist vielseitiges und groß; es umfasst Opern, Balletten, Filmmusiken und elf Sinfonien. Er gilt neben Steve Reich zwar zu wichtigstem Vertreter der Minimal Music, entwickelte aber durch die indisch-asiatischen Einflüsse seinen eigenen Stil und kann als einer der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart bezeichnet werden.
Philip Glass
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!