Roland H. Dippel

Mariss Jansons zelebrierte die „Carmen-Suite“ mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zum 85. Geburtstag des Komponisten Rodion Schtschedrin.

Mit ihrem berührend weichen und dabei dunklen, fast melancholischen Timbre überzeugt Valentina Nafornița vor allem mit Mozart.

Der Komponist Stefano Bernardi wirkte vor seinem Amtsantritt als Hofkapellmeister wenige Monate vor Einweihung des Salzburger Doms in Verona und Rom.

Alexander Tharaud gestaltet einige Stücke wie Liebeserklärungen, bei denen er mit nachdrücklicher Gestik umso sicherer an das beglückende Ziel zu gelangen glaubt.

Wenn Xavier Sabata Mut zu mehr Wärme findet, kommt er dem möglichen Ausdrucksgehalt in Schuberts „Winterreise“ am nächsten.

John Nelson sieht Berlioz‘ „La Damnation de Faust“ als Konzertstück, weshalb die Chorszenen wie Federzeichnungen mit verwegenen Schraffuren erscheinen.

Die hörbar geniale Lernfähigkeit des jungen Mozart und seine Redouten-Rüpeleien geraten spannungsreich in der Interpretation des Freiburger Barockorchesters.

Der Oper „Lo schiavo“ des brasilianischen Komponisten Antônio Carlos Gomes als Auseinandersetzung mit Zeitphänomenen gebührt hohe Anerkennung.

Cecilia Bartoli zollt dem legendären Kastraten Farinelli Tribut und glänzt im hochbarocken Heldenrepertoire mit attackierender Vitalität.

Die Angst vor finsteren Mächten und die Hoffnung auf Hilfe von oben macht Marek Janowski mit jedem Takt plausibel.

Benjamin Bernheim besticht mit seiner klaren und wunderschönen Tenorstimme sowie durch die Feinheit der Gestaltung.

Claudio Bohórquez und Péter Nagy nehmen Schumanns Kostbarkeiten als Ausstellungsflächen ihres phänomenalen Könnens.

Jóhannssons Studien, Begegnungen mit dem Maler Thilo Heinzmann, transformieren den Prozess des Malens mit Farben in Töne.

Marlis Petersen befindet sich im Einklang von bewundernswertem Können, emotionaler Intelligenz und performativer Rhetorik.

La Nuova Musica spielt unter David Bates ausgesprochen lebendig, agil und immer auf dem Sprung zu aufregenden Interaktionen mit den Sängern.

Erst vor wenigen Jahren wurde Dvořáks Urfassung veröffentlicht. Ein wichtiger Beitrag zum 10-jährigen Jubiläum des Labels BR Klassik.