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Bücherherbst – Maria Peters: Die Dirigentin

Frau unter Männern

Herbstzeit – Lesezeit. Die schönsten Bücher für die dunkle Jahreszeit, ausgewählt von der concerti-Redaktion. Teil 5: Maria Peters: Die Dirigentin

vonAndré Sperber,

Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Antonia träumt davon, Dirigentin zu werden. Im New York der 1920er-Jahre scheint es indes keinen Platz für Frauen in dieser Männerdomäne zu geben. Doch Antonia ist ehrgeizig und fest entschlossen, sich Gehör zu verschaffen. Beim Kampf gegen die Geschlechterungerechtigkeit findet sie sogar die große Liebe. Schon bald muss sie sich entscheiden, welche Opfer sie zu bringen bereit ist zur Erfüllung ihres Traums. Noch immer sind Frauen an den Dirigierpulten großer Orchester eine Rarität – doch zumindest sind sie keine Kuriosität mehr. Das war lange anders.

Von wahren Begebenheiten inspiriert: „Die Dirigentin“

In „Die Dirigentin“, dem historischen Roman zum gleichnamigen Film, erzählt Autorin und Regisseurin Maria Peters vom schwierigen Weg der jungen Antonia Brico, einer der ersten Dirigentinnen überhaupt. Dass Peters eigentlich „durch und durch Filmemacherin“ ist, wie sie im concerti-Interview berichtet, wird auch in der Erzählweise ihres ersten Buches deutlich, die sich häufig an Bildern mit filmischen Motiven bedient. Die Charaktere sind klar gezeichnet. Das hin und wieder etwas zu weit ausgebreitete Innenleben der Nebenfiguren und die leicht angekitschten Liebesromanelemente hätte es an mancher Stelle gar nicht gebraucht. Von wahren Begebenheiten inspiriert, schreibt Maria Peters aber insgesamt einen gut recherchierten, gesellschaftskritischen Roman, der einen tiefen Einblick in das aufregende Leben der zu Unrecht beinah vergessenen Antonia Brico und die klassische Musikwelt ihrer Zeit bietet.

Buch-Tipp:

Album Cover für Die Dirigentin

Die Dirigentin

Maria Peters
Atlantik, 336 Seiten
22 Euro

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