Die Geschichte des Tannhäuser in Richard Wagners gleichnamiger Oper als ewig Getriebener und ruheloser Geist zwischen dem unlösbaren Dualismus aus gesellschaftlichen Konventionen und persönlichem Hedonismus ist nicht nur in der Opernwelt des Komponisten präsent, sondern kann im übertragenen Sinne ohne weiteres auf unser heutiges Gesellschaftsbild angewendet werden. Im Zentrum von Wagners Betrachtung steht dabei der jahrhundertealte Zwiespalt von geistigem Streben und materiellen Gütern, von persönlicher Erfüllung und kollektiven Interessen. Der zweifach für den FAUST-Preis nominierte Regisseur Paul-Georg Dittrich zeigt in seiner Inszenierung des „Tannhäuser» am Aalto-Theater in Essen die Titelfigur als einen Künstler auf Reisen durch Raum und Zeit, der sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit mit seiner Kunst für Aufsehen sorgt und tradierte gesellschaftliche Normen infrage stellt. Im Zentrum von Dittrichs Betrachtung steht der perspektivische Blick auf Kunst. Die musikalische Leitung der Inszenierung hat Generalmusikdirektor Tomáš Netopil inne.
Wagner: Tannhäuser
© Marco Borggreve
Termine
Vergangene Termine
-
Sa., 24. Sep. 2022 18:00 UhrAalto-Musiktheater Essen, Essen
Festival
-
Tomáš Netopil gitl als echter Botschafter tschechischer Musik. Nicht nur ist er Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie, auch er trägt die Musik seines Heimatlandes auf Tourneen und Auftritten im Ausland regelmäßig über ihre Landesgrenzen hinaus. Am 18 Juli 1975 in Přerov geboren,…
Mehr auf dem Künstlerportal
Auch interessant
-
Interview Tomáš Netopil
„Die Musik muss uns etwas mitzuteilen haben“
Der tschechische Dirigent Tomáš Netopil verabschiedet sich in dieser Saison aus Essen mit einer Uraufführung.
-
Porträt Tomáš Netopil
Ein Tscheche auf den Spuren russischer Komponisten
Tomáš Netopil und die Essener Philharmoniker verführen mit Tschaikowsky und Schostakowitsch.
-
Opern-Kritik: Aalto-Musiktheater Essen – Lohengrin
Weiße Stufen im blau-goldenen Fluss
(Essen, 4.12.2016) Tatjana Gürbaca fehlt der Wagner-Instinkt, aber Chor und Orchester triumphieren über alle Missverständnisse der Regie


