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Rezension William Christie – Nei giardini d’amore

Betörend

Die Alti Hugh Cutting und Carlo Vistoli wandeln mit William Christie und Les Arts Florissants auf den glanzvollen Spuren der barocken Duokunst.

vonSabine Näher,

Duette beziehen ihren Reiz aus dem kontrastreichen Klang zweier Stimmen. Wenn zwei gleiche Stimmen miteinander musizieren, unterscheidet sich nur ihre Stimmfarbe. Doch sie können auf eine eigene, spezielle Weise miteinander verschmelzen und so einen Reiz ganz anderer Art er-zeugen. Die Alti Carlo Vistoli und Hugh Cutting haben mit William Christie und seinem Ensemble Les Arts Florissants Barocke Arien für zwei Altstimmen sowie Kantaten für jeweils einen Alt ein-gespielt. Es erklingen Werke von Claudio Monteverdi, Agostino Steffani, Antonio Caldara, Georg Friedrich Händel, Giovanni Bonocini und Antonio Vivaldi. Vom ersten Takt an begeistert die Spielfreude des solistisch besetzten Instrumentalensembles mit Christie am funkelnden Cembalo und an der dunkel leuchtenden Orgel und bezaubern die schön timbrierten, ausdrucksvoll gestaltenden Gesangssolisten. Vistoli führt in Caldaras „Medea in Corinto“ seine bronzen leuchtende Stimme vor, Cutting in Vivaldis „Cessate, o mei cessate“ seinen eher silbrigen Ton – und im Duett umschlingen sich die Stimmen auf geradezu betörende Art. Ergänzt werden die Vokalwerke von instrumentalen Intermezzi von Giovanni Battista Fontana, Händel und Caldara.

William Christie
William Christie

Nei giardini d’amore
Werke von Vivaldi, Händel, Caldera, Bononcini, Monteverdi u. a.

Hugh Cutting (Altus), Carlo Vistoli (Altus), Les Arts Florissants, William Christie (Leitung)
Harmonia mundi

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