Nach einer Fünf-Sterne-Walküre Anfang des Jahres legt das Mariinsky Theater jetzt mit dem Rheingold nach, wiederum als Live-Mitschnitt. Hatte Valery Gergiev in der Walküre der weitgehend deutschen Besetzung zwei russische (sauber deutsch artikulierende) Sänger beigefügt, dreht er jetzt den Spieß um: Mit René Pape als autoritativem Wotan und dem exzellenten lyrischen Loge von Stephan Rügamer sind gerade einmal zwei Muttersprachler mit von der Partie. Gergiev, der orchestral erneut durchweg überzeugt, scheint Das Rheingold im russischen Alleingang bewältigen zu wollen – eine fatale Entscheidung. Was Nikolai Putilins Alberich da an groteskem Kauderwelsch bietet, ist eine Zumutung. Nicht viel besser der Mime von Andrei Popov, der wie eine schlechte Karikatur daherkommt. So wird es trotz (sehr) guter sängerischer Leistungen definitiv nichts mit einem neuen Referenz-Ring, schade.
CD-Rezension Valery Gergiev
Doch kein Referenz-«Ring»
Unter der Leitung von Valery Gergiev spielt das Mariinsky Orchestra mit Ekaterina Gubanova, Stephan Rügamer, René Pape und Nikolai Putilin Wagners Rheingold
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Valery Gergiev, 1953 in Moskau geboren, konnte sich früh international als Dirigent etablieren, insbesondere nachdem er mit 24 Jahren den Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin gewann und 1989 erfolgreich beim Schleswig-Holstein Musik Festival auftrat. Seit 1996 ist er Intendant des Mariinski-Theater in Sankt Petersburg,…
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