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Rezension Thomas Hengelbrock – Schubert & Schumann

Sinfonie trifft Sakrales

Die „Unvollendete“ von Schubert ist ein experimenteller Wurf. Das zeigt Thomas Hengelbrock und beleuchtet sie neuartig mit geistlicher Chorsinfonik.

vonEcki Ramón Weber,

Die Kombination von Schuberts „Unvollendeter“ mit Schuberts und Schumanns geistlichen Werken ist aufschlussreich: Thomas Hengelbrock liest die Sinfonie als Klagegesang und lotet mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble das Tragische bis in die Extreme aus. Bemerkenswert auch das deutliche Herausarbeiten der Kontraste, kompromisslos und entschieden, sowie das Freilegen der Bruchstellen in diesem zu seiner Zeit hochgradig experimentellen Werk. Hier deuten sich schon Montagetechniken an. Und doch werden die unterschiedlichen Fäden immer wieder aufgenommen und zu dramatischen Entladungen verdichtet. Schuberts frühes „Stabat mater“ mit seiner tief empfundenen Expressivität gerät leider zu betulich. Demgegenüber zeigt Schumanns „Missa sacra“ das Potenzial der gesamten Kräfte, darin blitzt es vor Energie, es drängt vorwärts, greift beeindruckend in den Raum.

Thomas Hengelbrock
Hat allen Grund zur Freude: Thomas Hengelbrocks Einspielung mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester steht auf Platz eins

Franz Schubert: Stabat mater g-Moll D 175, Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“, Robert Schumann: Missa sacra e-Moll op. 147

Agnes Kovacs, Mirko Ludwig, Raimonds Spogis, Balthasar-Neumann-Chor, Balthasar-Neumann Ensemble, Thomas Hengelbrock (Leitung)
deutsche harmonia mundi

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