Ein Film, der längst überfällig war: Peter Tschaikowsky war schwul und musste seine Gefühle in der zaristischen Gesellschaft Russlands verleugnen. So weit, so bekannt. Die Dokumentation Die Akte Tschaikowsky geht das Thema nun unaufgeregt, offen, differenziert und frei von Klischees an. Lange unter Verschluss gehaltene Briefstellen und Tagebuchstellen, die eine deutliche Sprache sprechen, werden mit Bildwelten unserer Zeit verknüpft. Tschaikowsky trifft auf urbane Lebenswelten von heute, auf Drag-Queens, auf homophobe Gewalt. Durch das Aufbrechen historischer Distanz wird die Brisanz seiner Situation verdeutlicht. Tschaikowsky-Spezialisten und Stars, wie der Tänzer Vladimir Malakhov und der Organist Cameron Carpenter, kommen in teils sehr persönlichen Äußerungen zu Wort. Biografische Details und die Musik Tschaikowskys werden aus neuer Perspektive, mitunter experimentell und stets klug diskutiert. Sehr erhellend!
DVD-Rezension Ralf Pleger
Mensch Tschaikowsky
Erhellende Dokumentation über Tschaikowsky, die sein lange tabuisiertes Begehren behandelt und ihm dabei sehr nahe kommt
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„Es gibt nichts Vergleichbares“
Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
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