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CD-Rezension Pergolesi: Adriano in Siria

Parcours für Virtuosen

In Pergolesis Seria-Oper geht es nur um eins – stimmliche Brillanz

vonAndreas Falentin,

Auf der Bühne möchte man dieser bloßen Zurschaustellung nahezu zirzensischer Vokalakrobatik definitiv nicht begegnen. Die ernsten Opern des 1736 26-jährig an Tuberkulose gestorbenen Giovanni Battista Pergolesi waren ausschließlich an den stimmlichen Möglichkeiten der berühmten Gesangssolisten der Uraufführung ausgerichtet. Es ist das Hauptverdienst der Neuaufnahme, diese Faszination gleichsam nacherlebbar zu machen. So belebt Franco Fagioli die für den berühmten Kastraten Caffarelli geschriebene, geradezu abartig schwere Partie des Partherfürsten Farnaspe mit seltener, scheinbar anstrengungsloser Brillanz, Ausdrucksfülle und –vielfalt. Auch seine Kollegen faszinieren sämtlich mit perfekter Technik und staunenswerter Geläufigkeit, etwa Juan Sancho mit seinem so expressiv wie geschmeidig geführten Tenor oder die junge Dilyara Idrisova mit hinreißend fließendem Sopran. Allein – was soll’s?

Pergolesi: Adriano in Siria

Franco Fagioli (Farnaspe), Romina Basso (Emirena), Yuriy Minenko (Adriano), Dilyara Idrisova (Sabina), Juan Sancho (Osroa), Cigdem Soyarslan (Aquilio), Capella Cracoviensis, Jan Tomasz Adamus (Leitung)
Decca (3 CDs)

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