Heinz Holliger schreitet in seiner Einspielung sämtlicher Schumann-Orchesterwerke voran. Für das Violinkonzert hat er die experimentierfreudige Patricia Kopatchinskaja mit ins Boot genommen. Legendärer Oboist und Komponist trifft auf Geigerin mit Faible für Neue Musik: Das tut dem Schumann-Werk, das lange als bizarr galt, sehr gut. Holliger durchmisst mit dem vor Energie strotzenden WDR Sinfonieorchester eine unfassbare räumliche Tiefe, Kopatchinskaja lässt ihren Geigenton vielfach schillern, bis in mikrotonale Bereiche, um im nächsten Moment einen prächtig lasziven Klang, Kantables oder Ätherisch-Duftiges zu präsentieren, alles in präziser Linienführung. Das ungleich populärere Klavierkonzert Schumanns gelingt abgerundet. Holliger und der Pianist Dénes Várjon befreien es von schwülstiger Romantik, verleihen ihm Dynamik und Licht. Várjon gestaltet seinen Part entspannt und reflektiert. Hier sind zwei neue Referenzaufnahmen entstanden.
CD-Rezension Patricia Kopatchinskaja
Unfassbare Tiefe
Das neueste Ergebnis sämtlicher Schumann-Orchesterwerke bringt das Violinkonzert und das Klavierkonzert mit markanten Solisten
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Konventionen sind Patricia Kopatchinskaja vollkommen schnuppe. Die 1977 geborene Geigerin emigrierte 1989 mit ihrer Familie nach Wien, wo sie auch ihr Musikstudium begann, das sie im Jahr 2000 am Konservatorium in Bern mit Auszeichnung abschloss. Als Solistin ist die freidenkende Musikerin und…
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