Zwei Werke der Klassischen Moderne aus den 30ern, das Konzert in D von Strawinsky und das zweite Violinkonzert von Prokofjew, hat sich Patricia Kopatchinskaja für ihre neue CD ausgesucht. Bei Strawinsky gestaltet sie den Violinpart zupackend, spielerisch, gestisch, betörend und mit Expressivität, ohne ins Sentimentale zu fallen. Mit Sinn für die modernen Farben der Partitur und für überraschende Zugriffe. Spannend ist es, ihre durchdachte Dramaturgie zu verfolgen. Das London Philharmonic unter Vladimir Jurowski folgt stilsicher, nämlich neoklassizistisch trocken ohne jemals blutleer zu werden. Wunderbar gelingt ironisch doppelter Boden, und alles bis zum Schluss energiegeladen. Ein geistreiches ungemein angeregtes Zusammenspiel zwischen Orchester und Solovioline. Die Interpretation des Konzerts von Prokofjew, das zwischen absichtlicher Schlichtheit und Virtuosität schillert, steht dem in nichts nach. So schön kann Anti-Romantik sein.
CD-Rezension Patricia Kopatchinskaja
Betörende Anti-Romantik
Auf ihrer neuen CD spielt sie zwei Violinkonzerte von Prokofjew und Strawinsky mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski
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Für das traditionsreiche London Philharmonic Orchestra (LPO) waren die frühen neunziger Jahre wegweisend: Nachdem es sich lange Zeit einen Spielort mit dem Philharmonia Orchestra teilen musste, wurde die Royal Festival Hall 1992 offiziell zum festen Domizil des LPO, In der Folgezeit konnte…
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Konventionen sind Patricia Kopatchinskaja vollkommen schnuppe. Die 1977 geborene Geigerin emigrierte 1989 mit ihrer Familie nach Wien, wo sie auch ihr Musikstudium begann, das sie im Jahr 2000 am Konservatorium in Bern mit Auszeichnung abschloss. Als Solistin ist die freidenkende Musikerin und…
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„Da ist solch eine Energie!“
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