Startseite » Rezensionen » Stimmige Extreme

Rezension Paavo Järvi – Mahler: Fünfte Sinfonie

Stimmige Extreme

Paavo Järvi und das Tonhalle-Orchester Zürich gehen Mahlers Fünfte an und fokussieren dabei explizit die Ränder der Sinfonie.

vonChristoph Vratz,

Paavo Järvi schreitet mit Siebenmeilenstiefeln durch seine zyklischen Projekte. In Zürich folgt auf Tschaikowsky und Bruckner nun Gustav Mahler. Damit schließt er beim Tonhalle-Orchester an die Zeit unter David Zinman an. Järvi setzt bei seiner neuen Aufnahme der Fünften auf Kontraste, auf Schärfe hier und ariose Linien dort. Verglichen mit seiner eigenen Darstellung mit dem hr-Sinfonieorchester stärkt Järvi jetzt die Ränder: Das Euphorische wirkt ausgelassener, die düsteren Passagen klingen verzweifelter. Die Härten im zweiten Satz werden oft beantwortet durch Phasen des Entrückten. Doch stehen diese Extreme einander nicht fremd gegenüber, sie gewinnen ihre Tiefe, weil Järvi die Gesamt-Architektur im Blick hat, wie etwa der Verlauf des Scherzos zeigt. Auf das vielatmende Adagietto folgt ein Finale, dessen „giocoso“-Charakter das Tonhalle-Orchester in unterschiedliche Richtungen flexibel deutet.

Paavo Järvi
Paavo Järvi

Mahler: Sinfonie Nr. 5

Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi (Leitung)
Alpha

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!