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Rezension Melody Moore – Puccini: La Fanciulla del West

Turbulenter Western

Mit Melody Moore in der Titelpartie macht Lawrence Foster aus Puccinis Western-Oper einen Strom, dessen Turbulenzen er in die Tiefe und dessen Treibgut er trickreich unter die Wassermassen verbannt.

vonRoland H. Dippel,

Puccinis amerikanischer Vorstoß Richtung erweiterte Tonalität, robustere Stimmanforderungen und orchestrale Experimente ist bizarr und verträgt kaum mildernde Effekte. So weit wie möglich macht Lawrence Foster aus der Western-Oper einen Strom, dessen Turbulenzen er in die Tiefe und dessen Treibgut er trickreich unter die Wassermassen verbannt. Für die Sängerin des späten Mädchens Minnie, das rauen Goldgräbern Mores lehrt und so den von ihr geliebten Ganoven vor dem Strick rettet, bietet das wenig Erleichterung. Die in leichtgewichtigeren Partien erfolgsverwöhnte Melody Moore klingt wie ein widerborstiges Sorgenkind, bei dem die Tenor- und Bariton-Kollegen Marius Vlad und Lester Lynch in die Rollen gutwilliger Sozialtherapeuten schlüpfen. Sonor, eindrucksvoll stimmsatt und wohltönend runden die von Amitai Pati angeführten Verfechter des Faustrechts das Gruppenbild mit der stimmlich stählernen Dame ab.

Melody Moore
Melody Moore

Puccini: La Fanciulla del West

Melody Moore, Marius Vlad, Lester Lynch, Transylvania State Philharmonic Orchestra and Choir of Cluj-Napoca, Lawrence Foster (Leitung)
Pentatone

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