Der Europäer Franz Liszt war gebürtiger Ungar. Darauf besann er sich auch in seinen Ungarischen Rhapsodien, in denen er vorwiegend Melodien ungarischer Roma verarbeitete. Zwischen tänzerischem Verbunkos-Feuer und tief empfundener Wehmut bündelt Liszt hier alles an folkloristischem Lokalkolorit, was seine Epoche bereithält. Sein Zeitgenosse Franz Doppler, geboren im galizischen Lemberg, orchestrierte die von Liszt für Klavier geschriebenen Stücke wirkungsvoll und farbenreich. Sogar ein ungarisches Cimbalom kommt zum Einsatz, und natürlich dürfen auch inbrünstige Geigensoli nicht fehlen. Es gibt zudem Stellen, die klingen nach Wagner und andere, da scheint Böhmisches hervor: Ein kurzweiliger Parforce-Ritt durch die musikalischen Stile der Epoche. Martin Haselböck und seine Wiener, die fast alle auf historischen Instrumenten aus dem 19. Jahrhundert spielen, bringen die Stücke zum Leuchten und Strahlen.
CD-Rezension Martin Haselböck
Ungarische Seele
Ein kurzweiliger Parforce-Ritt durch die Ungarischen Rhapsodien von Liszt mit Martin Haselböck und seiner Wiener Akademie
Wiener Akademie, Martin Haselböck (Leitung)
cpo
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Termine
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Sa, 25. Januar 2025 15:30 Uhr
Konzerthaus Berlin, BerlinKonzertMartin Haselböck
J. S. Bach: Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564, Schönberg: Variations on a recitative op. 40, Krenek: Orga-Nastro op. 212 , Liszt: Präludium und Fuge über B-A-C-H
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Konzert
Thomas Hampson, Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck
Beethoven: Coriolan-Ouvertüre op. 62 & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, Schubert: Ganymed D 544, Sei mir gegrüßst D 732, Mozart: Hai già vinta la causa … Vedrò, mentr’io sospiro aus „Le nozze di Figaro“ KV 492, Rivolgete a lui lo sguardo KV 584, Kontretant C-Dur KV 587, Ein deutsches Kriegslied KV 539 & Kontretanz C-Dur KV 535
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Fr, 14. März 2025 19:30 Uhr
Wiener Musikverein, WienKonzertDavid Kadouch, Orchester Wiener Akademie, Martin Haselböck
R. Schumann: Ouvertüre zu „Manfred“ op. 115, C. Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 7, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
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