Startseite » Rezensionen » Kurioser Januskopf

Rezension Feininger Trio – Brahms & Zemlinsky

Kurioser Januskopf

Während das dritte Klaviertrio von Brahms etwas kalkuliert wirkt, legen die Herren vom Feininger Trio bei Zemlinsky innigste Leidenschaft und Inbrunst an den Tag.

vonEcki Ramón Weber,

Schon der Beginn kommt hier etwas betulich daher, ja onkelhaft. Das könnte mehr Schärfe und Direktheit vertragen. Sicherlich, im Gesamtklang ist dieser Brahms transparent, ausgewogen, deutlich konturiert und sorgsam aufgefächert, daran gibt es nichts zu deuteln. Aber im Verlauf der Spannungskurven scheint immer etwas zwischendurch zu implodieren, die Gefühlsausbrüche wirken allzu kalkuliert. Wilder und ungezügelter wäre schön. Auch wenn es das abgeklärte dritte Klaviertrio von Brahms ist, muss es durchaus nicht so akademisch zugehen. Wie ausgewechselt sind die Herren des Feininger Trios bei Zemlinsky: Hier regiert volle Leidenschaft, Inbrunst, hier wird es auch inniger, da ist alles im Fluss, es wird melodienselig geschwelgt, mit treibender Motorik gespielt. Was für ein kurioser Januskopf, dieses Album.

Feininger Trio
Feininger Trio

Klaviertrios von Brahms & Zemlinsky

Feininger Trio
Avi

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!