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Rezension Alexander Lonquich – Schubert 1828

Bekenntnis-Musik

Tief empfunden: Alexander Lonquich erkundet Schuberts letzte Werke.

vonChristian Lahneck,

Alexander Lonquich ist kein Lautsprecher der Branche, ebenso wenig ein Fließband-Lieferant neuer Aufnahmen. Bei ihm reifen die Dinge lange, bis er sie der Öffentlichkeit präsentiert. Zu kaum einem Komponisten passt dieser Ansatz besser als zu Franz Schubert, dessen letzte drei Sonaten der Pianist nun mit den drei Klavierstücken D 946 auf einer Doppel-CD vorgelegt hat. Lonquich trägt viele Gedanken mit sich, das merkt man gleich in den ersten Takten der c-Moll-Sonate. Wie tief er schürft, erkennt man spätestens im langsamen Satz, wo er eine einsame, verletzliche, auch zerrissene Schubertsche Seele auf tief empfundene Weise musikalisch abbildet. Sein Anschlag erlaubt eine große dynamische Bandbreite und lässt genau erkennen, mit welchen Mitteln sich die Möglichkeiten des historischen Hammerflügels auf ein modernes Konzertinstrument von heute übertragen lassen. Da sind die vielen kurzen, kräftigen aber nie knalligen Akkorde, da sind fein geperlte Läufe, die besonders im Diskant leuchtend ausklingen. Alles in allem Bekenntnis-Musik, die als solche hier auch dem Hörer vermittelt wird.

Schubert 1828
Klaviersonaten D 958-960 & Klavierstücke d 946

Alexander Lonquich (Klavier)
Alpha (2 CDs)

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