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CD-Rezension Thomas Zehetmair

An sich selbst gemessen

Für Schubert entflammt: Thomas Zehetmair zeigt all seine musikalischen Fähigkeiten, als Dirigent wie auch als Solist

vonChristoph Vratz,

Lange verkannt, inzwischen etabliert. Robert Schumanns Violinkonzert wurde erst im 20. Jahrhundert hoffähig, inzwischen messen sich die großen Geiger daran. Thomas Zehetmair misst sich an sich selber nach seiner Einspielung von 2008, damals unter Eschenbach mit dem Philharmonia Orchestra (Warner Classics). Jetzt leitet er das Orchestre de Chambre de Paris, und diese Aufnahme stellt die vorige in den Schatten. Nicht nur weil das Orchester schlanker und damit transparenter klingt, sondern auch weil Zehetmair mit einer Selbstverständlichkeit streicht und zupft, singt und atmet, dass es gerade in den Piano-Passagen wundervoll erscheint. Die in die Mitte dieser CD gerückte B-Dur-Sinfonie gerät dadurch fast in den Schatten, zumal es zuletzt mit Dausgaard, Järvi und Gaudenz beachtenswerte Alternativen gegeben hat. Zuletzt erwartet den Hörer die Fantasie op. 131, auch ein Spätwerk des zu früh gestorbenen Schumann. Erneut zeigt Zehetmair all seine musikantisch-musikalischen Fähigkeiten, als Orchesterleiter wie auch als Solist mit in der Höhe seidigem Glanz, nie kitschig, und tief-warmem Fundament.

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