
CD-Rezension Joyce DiDonato
Modern und trotzdem sanglich
Amerikanische Komponisten zeigen den europäischen Gralshüter der zeitgenössischen Musik immer wieder, wie man's macht, um erfolgreich vor vollen Häusern gespielt zu werden. Auch wenn die Kollegen auf dieser Seite des Atlantiks natürlich die Nase über diese – in ihren Ohren – Anbiederung an den Publikumsgeschmack rümpfen. Dead man walking von Jake Heggie wurde als Auftragswerk der San Francisco Opera im Jahr 2000 so erfolgreich uraufgeführt, dass es rund zehn Jahre später eine Neuproduktion an der Houston Grand Opera erfuhr. Erneut stand Geburtshelfer Patrick Summers am Pult, die umfangreiche und sehr anspruchsvolle, dabei aber stets sangliche und äußerst dankbare weibliche Hauptrolle übernahm Joyce DiDonato von Susan Graham. Philip Cutlip gönnte seinem Joseph De Rocher auch viele empfindsame Töne und vollzog schon rein vokal eine glaubwürdige innere Wandlung des Todeskandidaten.
Heggie: Dead man walking
Joyce DiDonato (Mezzosopran)
Philip Cutlip (Bariton), Chor und Orchester der Houston Grand Opera, Patrick Summers (Leitung)
Virgin Classics
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Termine
Schubert: „Winterreise“ D 911
Joyce DiDonato (Mezzosopran), Craig Terry (Klavier)
Joyce DiDonato, Musikkollegium Winterthur, Roberto González-Monjas
R. Strauss: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (Ouvertüre & Tanzszene), Berlioz: „Les nuits d'été“ op. 7, Sibelius: Valse triste op. 44/1, Poulenc: Sinfonietta
Joyce DiDonato, Musikkollegium Winterthur, Roberto González-Monjas
R. Strauss: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (Ouvertüre & Tanzszene), Berlioz: „Les nuits d'été“ op. 7, Sibelius: Valse triste op. 44/1, Poulenc: Sinfonietta
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