Startseite » Rezensionen » Atemlos

Rezension Francesco Tristano – Bach Stage

Atemlos

Auch zeitgenössische Kadenzen können nicht über die deutlichen Schwächen in Francesco Tristanos Bach-Spiel hinwegtäuschen.

vonChristian Lahneck,

Mit kaum 45 Minuten und nur drei Konzerten ist die Spielzeit grenzwertig kurz. Dennoch erlaubt sie Aussagen über ein Bach-Spiel, das im ersten Moment sehr lebendig und Akzent-freudig wirkt, doch bei genauerem Hinhören deutliche Schwächen offenbart. Francesco Tristano, einst gepuschter Vertreter eines experimentierfreudigen neuen Stils, gelingt es nicht, Bachs Atem einzufangen, auch in den langsamen Sätzen. Diskografischen Reiz erhält die Aufnahme durch zeitgenössische Kadenzen, von Francesco Tristano selbst, von Rodolphe Bruneau-Boulmier und von Miharu Ogura. Ein mutiger Ansatz. Diskussionswürdig. Das Bach Stage Ensemble mit Léo Margue kann sich ebenso wenig profilieren wie eine Aufnahmetechnik, die Transparenz und Natürlichkeit weitgehend vermissen lässt. Eine Einspielung, die in der Diskografie dieser Werke keine wirkliche Rolle spielen wird.

Francesco Tristano

Bach Stage
J. S. Bach: Klavierkonzerte BWV 1052, 1055 & 1058

Francesco Tristano (Klavier), Bach Stage Ensemble, Léo Margue (Leitung)
Scala Music

Auch interessant

Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!