In keiner anderen Oper Richard Wagners steckt mehr Humor als in der 1868 uraufgeführten „Die Meistersinger von Nürnberg“. Da ist Stadtschreiber Sixtus Beckmesser, der pedantisch auf die Einhaltung der traditionellen Regeln des Sängerwettstreits pocht, sich selbst aber beim Meistersingen peinlich blamiert. Schuster Hans Sachs wiederum spart nicht mit bitterböser Ironie und Spott in seinen Äußerungen, zugleich provoziert er listig einen äußerst unterhaltsamen Rollentausch. Gleichwohl lässt Wagner seine Figuren die Liebe, die Kunst und die Freiheit feiern.
Hochkarätgie Besetzung für „Die Meistersinger von Nürnberg“
Bei den Bayreuther Festspielen nimmt sich erstmals Regisseur Matthias Davids, bisher vor allem für seine Musical-Inszenierungen bekannt, des Stoffs an. Die ursprünglich im Mittelalter spielende Handlung der „Meistersinger“ verlegt er augenzwinkernd in die Gegenwart. Ob das Konzept aufgeht, lesen Sie hier in unserer Premierenkritik.
Auf der Bühne ist in diesem Jahr wieder eine hochkarätige Sängerschar zu erleben: Georg Zeppenfeld und Michael Nagy liefern sich als Hans Sachs bzw. Sixtus Beckmesser gewitzte Schlagabtäusche, Michael Spyres hält als junger Ritter Walther von Stolzing um die Hand der Goldschmiedstochter Eva an, gesungen von Christina Nilsson. Die musikalische Leitung hat Daniele Gatti inne.
3sat zeigt eine Aufzeichnung der Eröffnung der diesjährigen Bayreuther Festspiele heute Abend ab 20:15 Uhr im TV.
concerti-Tipp:
Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg
Bayreuther Festspiele 2025
Daniel Gatti (Leitung), Mattias Davis (Regie)
So. 27.7., 20:15 Uhr
3sat