Rezensionen
Aktuelle Neuerscheinungen aus Klassik und Oper – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion.
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Rezension María Dueñas – Paganini: Capricen
Ein Meilenstein
Die spanische Geigerin María Dueñas stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass Paganinis 24 Capricen mehr als nur Geklingel sind.
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Buchrezension – Michael Haas: Die Musik der Fremde
Auswahl von Lebensläufen und Exilerfahrungen
Autor Michael Haas erzählt von inneren Konflikten, die sich aus dem Verlust von Heimat und Identität ergeben.
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Rezension Ivan Repušić – Verdi: Ballettmusik
Prächtiges Hörvergnügen
Genau fokussiert deuten das Münchner Rundfunkorchester und sein Chefdirigent Ivan Repušić sämtliche Ballettmusiken von Giuseppe Verdi aus.
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Rezension Boris Giltburg – Rachmaninow: Klaviersonaten
Orchestrale Klangfarben
Boris Giltburg bricht eine Lanze für Rachmaninows lange Zeit verschmähte erste Klaviersonate und verhilft dem Koloss zu neuem Glanz.
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Rezension Antoine Tamestit – Brahms: Violasonaten
Uneitel, unmittelbar, pur
Antoine Tamestit und Cédric Tiberghien loten die Gefühlswelten in den Werken für Viola und Klavier von Johannes Brahms kundig und mit viel Sensibilität aus.
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Rezension Ludovic Tézier – Verdi
Samtweiches Testosteron
Vom späten Belcanto bis zum Verismo: Mit seinem dunklen und markant virilen Timbre ist der Franzose Ludovic Tézier ein echter Verdi-Bariton.
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Rezension René Jacobs – Beethoven: Missa Solemnis
Sphärisch
Réne Jacobs gelingt es, Beethovens „Missa Solemnis“ als eine sehr persönliche, stellenweise geradezu intime Musik abzubilden.
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Rezension Christian Löffler – Parallels
Enttäuschend
Christian Löffler, ein Star der Electronica-Szene, setzt sich mit alten Schellack-Aufnahmen aus dem Archiv der Deutschen Grammophon auseinander. Das Ergebnis bietet allerdings wenig Überraschendes.
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Rezension Reinhard Goebel – Concertos
Erlebnishungrig
Reinhard Goebel lässt selten gespielte Werke von Beethoven und dessen Zeitgenossen Voříšek, Wranitzky und Reicha in einem musikalisch wachen Album mit namhaften Solisten ertönen.
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Rezension Sheila Arnold – Guitar & Fortepiano
Perfekte Kombination
An Gitarre und Hammerflügel überraschen Alexander-Sergei Ramírez und Sheila Arnold mit viel Temperament, Spielfreude, Feingefühl sowie einer charmanten Stückauswahl.
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Rezension Brabant Ensemble – Josquin: Motetten
Zeitlosigkeit
Aus Anlass des 500. Todestags von Josquin Desprez hat das Brabant Ensemble unter Dirigent Stephen Rice ein Album mit seltener gehörten Motetten und Messsätzen herausgebracht.
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Rezension Anna Vinnitskaya – Chopin: Balladen & Impromptus
Berührend
Auf ihrem Chopin-Album lässt Pianistin Anna Vinnitskaya die Melodien schweben, die Bewegungen elegant fließen und weiß im entscheidenden Moment auch energisch zuzupacken.
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Rezension Kinga Ujszászi – Cabinet of Wonders Vol. 1
Aus dem Dresdner Wunder-Kabinett
Aus den Tiefen der Dresdner Archive bringen Geigerin Kinga Ujszászi und Cembalist Tom Foster wunderbare, ebenso tief empfundene wie virtuos-funkelnde Musik ans Licht.
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Rezension Ragnhild Hemsing – Røta
Zurück zu den Wurzeln
Ragnhild Hemsing eröffnet ein weites Panorama zwischen elegantem Salon und tief empfundenen, „wilden“ Klängen, von Grieg bis zu Folklorestücken.
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Rezension Piotr Anderszewski – J. S. Bach: Wohltemperiertes Klavier II
Eigenwilligkeit
Piotr Anderszewskis Interpretation von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ besitzt ein hohes Maß an Individualität. Zeigt neben lichten Momenten jedoch auch Schattenseiten.
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Rezension Gustavo Dudamel – Ives: Sinfonien Nr. 1–4
Leicht oberflächlich
Gustavo Dudamel setzt bei den vier Sinfonien von Charles Ives vor allem auf Emotionalität und zügige Tempi – zum Teil jedoch auf kosten der inneren Tiefe.
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Rezension Alessandro Quarta – Melani: L’Empio Punito
Mediterrane Spiel- und Spaßkultur
Ein Mix aus Herzschmerzen, dionysischen Höllenvisionen und Seufzern herber Schönheiten macht Alessandro Melanis „L’Empio Punito“ zu einer der besten Opern des mittleren 17. Jahrhunderts.
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Rezension Lahav Shani – Beethoven: 7. Sinfonie & 4. Klavierkonzert
Abokonzertniveau
Die Personalunion als Solist und Dirigent gelingt Lahav Shani hörbar gut. Nur bei Beethovens Siebter mangelt es an Innenspannung.
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Rezension Sinfonietta Cracovia – Penderecki’s Sinfonietta(s)
Intimes Memorandum
Die Sinfonietta Cracovia pflegte mit dem im März 2020 verstorbenen Krzysztof Penderecki eine intensive Partnerschaft. Mit dieser Hommage bestätigt sie die Meisterschaft des Komponisten.
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Rezension Yo-Yo Ma & Kathryn Stott – Songs of Comfort and Hope
Funkelnde Preziosen
Kathryn Stott und Yo-Yo Ma spenden Trost und Hoffnung mit ausgefeilten Arrangements und hingebungsvoller Gestaltungskunst.
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Rezension Duo Telluur – Evening Mosaic
Perfekte Zweisamkeit
Englischhorn und Gitarre? Überraschend, nie gehört? Die Mischung birgt eine Menge Potenzial. Das beweist das Duo Telluur mit Klassikern der Moderne und Neuem.
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Rezension Martha Argerich & Theodosia Ntokou – Beethoven/Bagge: 6. Sinfonie
Auf Sicherheit bedacht
Martha Argerich und Theodosia Ntokou können mit ihrer Aufnahme von Beethovens 6. Sinfonie nicht alle Erwartungen erfüllen.
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Rezension Pablo Sáinz-Villegas – Soul of Spanish Guitar
Spanische Zwischentöne
Viele Gitarristen versuchen sich am spanischen Repertoire. Pablo Sainz-Villegas zeigt, wie es richtig geht: indem er die Stücke tief durchdringt.
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Rezension Evgeni Koroliov – J. S. Bach: Partiten BWV 825, 826 & 830
Balance der Stimmen
Hier stimmt einfach alles: Evgeni Koroliov lässt mit den drei Partiten einen quasi „vollendeten“ Bach erklingen.