Oper
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Große Oper in Europa
Die in alter Grandezza erstarrenden Traditionstempel der Oper kennt jeder. Längst lösen heute ganz andere Häuser ein, was die alten zu oft nur mehr versprechen. Wir verraten sieben Geheimtipps: Europäische Opernhäuser, die immer eine Reise wert sind.
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Königinnen-Körperdrama
(Salzburg, 1.8.2025) Ulrich Rasches Salzburger Produktion hat beste Chancen, ein Meilenstein in der Aufführungsgeschichte von Donizettis „Maria Stuarda“ zu werden. Es gab Premierenovationen.
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„Suche 1 x Tristan heute“
Richard Wagners Vision eines Festes, das Kunstschaffende und Publikum eint, ist so aktuell wie eh und je. Nur die Positionierung der Festspiele zwischen Tradition und Innovation bleibt eine heikel dialektische Herausforderung. Ein persönlicher Rückblick und Ausblick.
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Innovationspause mit Andeutungen
(Bayreuth, 25.7.2025) Nur auf den ersten Blick ist die Eröffnungspremiere der Bayreuther Festspiele eine harmlos verspielte Komödie: Musical-Experte Matthias Davids und sein Team arbeiten ganz genau, setzen ihre Beobachtung der Gegenwart subtil um.
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Die schwangere Jungfrau
(Bregenz, 17.7.2025) Die spektakulär spektakelnde Inszenierung von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ überrascht in ihrem zweiten Jahrgang auf der Seebühne mit ihrer verfeinernden Zuspitzung: Sie ist noch stimmiger und spannender, witziger und ausgefeilter als vor einem Jahr. Auch musikalisch hat sich Erfreuliches getan.
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Das Stück ist der Star
(Bregenz, 16. Juli 2025) Zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele unter der Leitung der neuen Intendantin Lilli Paasikivi bringt Andreas Kriegenburg im Festspielhaus eine bemerkenswert stille und respektvolle Inszenierung von George Enescus selten gespielter Antikenoper „Oedipe“ auf die Bühne – ein Werk des bedeutendsten rumänischen Komponisten der jüngeren Musikgeschichte.
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In der Ferne so nah
(Danzig und Sopot, 10.7.-13.7.2025) Das Baltic Opera Festival spürt in seiner dritten Ausgabe mit großer künstlerischer Bandbreite der existenziellen Einsamkeit und der Sehnsucht nach Heimat in einer zerrissenen Welt nach.
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Blutigen Wahnsinn schallt es aus dem Wald hinaus
(Sopot, 11.7.2025) Mit Strauss‘ „Salome“ geht das Baltic Opera Festival in der Waldoper in Sopot in seine dritte Runde. Musikalisch größtenteils überzeugend, erfordert der Regieansatz – samt darin eingebettetem Festivalmotto – jedoch ein gewisses Maß an Deutungsbereitschaft.
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Zombies und Wasserwandler
(St. Margarethen, 9.7.2025) Trotz eines überwältigenden Bühnenzaubers kann die Inszenierung von „Der fliegende Holländer“ beim Festival Oper im Steinbruch nicht vollständig überzeugen. Dagegen die musikalischen Leistungen schon, vor allem das hervorragende Ensemble.
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Ausrutscher auf dem Laufsteg der Eitelkeiten
(Aix-en-Provence, 4.7.2025) Nach den Münchner Opernfestspielen wurde nun auch in Aix-en-Provence das Festival mit Mozarts „Don Giovanni“ eröffnet. Der Brite Robert Icke scheitert bei seinem Regiedebüt an seiner das Stück missachtenden Ambitioniertheit. Dafür rettet Sir Simon Rattle seinen Mozart.
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Die versteckte Heiterkeit in der Ästhetik der Verlorenen
(Freiburg, 28.6.2025) Eingebettet in weitere Werke des Komponisten präsentiert das Theater Freiburg Józef Kofflers rekonstruiertes Musiktheater „Alles durch M. O. W.“ – ein wertvoller Beitrag für ein kaum erschlossenes Nischengenre.
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Hinein in den Festspielwahnsinn
Seebühnen, römische Steinbrüche, Arien in der Abenddämmerung: Sommerzeit ist Festivalzeit – auch in der Opernwelt.
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Barockoper boomt
Vielerorts werden im Juni barocke Opernschätze gehoben – auch abseits von Georg Friedrich Händel.
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Eine Reise in die Welt des Unwirklichen
(Wien, 22.5.2025) Mit einem neuen „Tannhäuser“ als letzte Premiere der Spielzeit beschließt Philippe Jordan seine Zeit an der Wiener Staatsoper fulminant und geistreich. Passend dazu lässt Regisseurin Lydia Steier die Regiekorken knallen.
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Wie sollen wir singen?
Oft stehen Veranstalter vor der Entscheidung, ob sie eine Produktion konzertant oder szenisch auf die Bühne bringen. Aber wann ist welche Art der Aufführung sinnvoll?
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Die kollektive Pietà
(Genf, 10.5.2025) Romeo Castelluccis behutsamer, ruhiger, gleichermaßen gläubiger wie diesseitiger Musiktheater-Grenzgang im sakralen Rahmen zu Pergolesis „Stabat Mater“ braucht keine Schockeffekte, um zu einem enormen Ereignis zu werden.
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Vom Werden der Welt
(Genf, 9.5.2025) Die düster mystische, elementar archaische, wuchtig an die Nieren gehende Kreation „Mirage“ des belgisch-französischen Choreografen Damien Jalet gleicht einem Tanztheater, das den Aufbruch in die Freiheit wagt – und gerade damit an die absolute Essenz des Lebens heranrührt.
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Der Mai ist gekommen, die Opern schlagen aus
Im Wonnemonat Mai sprießen und erblühen allerorts neue Opernwerke.
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Die Frau ist und bleibt tot
(Zürich, 21.4.2025) Regisseur Dmitri Tcherniakov verwandelt am Zürcher Opernhaus „Die tote Stadt“ in ein modernistisches Psychogramm auf wackeligen Füßen. Die eklektizistische, in allen Farben des Fin-de-Siècle vibrierende Musik Korngolds, geistreich interpretiert durch Dirigent Lorenzo Viotti, kann und will der Regie nicht gänzlich folgen – ein Glücksfall.
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„Nur ein Verbrecher kehrt an den Tatort zurück“
Zum 85. Geburtstag blickt Sopranistin Anja Silja auf ihre siebzigjährige Karriere auf der Bühne zurück und bezieht Stellung zum Regietheater.