Lieblingsstück Ólafur Arnalds

Pärt: Cantus in Memoriam Benjamin Britten

Der isländische Multiintrumentalist und Produzent Ólafur Arnalds fand Arvo Pärts „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“ Inspiration für eigene Werke.

© Benjamin Hardman

Ólafur Arnalds

„Cantus in Memoriam Benjamin Britten“ war das erste Stück, das ich von Arvo Pärt hörte. Noch dazu war es das erste Mal, dass ich mit dieser Art minimalistischer Musik, für die Pärt ja bekannt ist, in Kontakt kam. Anfänglich hat mich das Stück einfach nur tief beeindruckt, bis aus diesem Eindruck das Interesse wuchs, auch Musik in diesem Stil zu machen. Die musikalische Idee hinter dem Stück ist sehr simpel: Jeder im Orchester spielt nach demselben Muster, immer im Kontext einer absteigenden Tonleiter, dann aber entwickelt sich das Stück und wächst, als würde ihm ein komplexes orchestrales Arrangement zugrunde liegen, obwohl sich an dem anfänglichen Prinzip nichts ändert. Und gerade dieser Aspekt fasziniert mich künstlerisch. Es klingt kompliziert, obwohl die Musik offensichtlich ganz einfach ist. Zudem ist das weite Spektrum an Emotionen und Gefühlen, die Pärt hier mit derart wenigen Mitteln ausdrückt, tief ergreifend.

Bewegend tiefgründig: „Cantus in Memoriam Benjamin Britten“

Denn neben dem musikalischen Blickwinkel ist es vor allem sein einmaliges Talent, Geschichten zu erzählen, das das Stück für mich so besonders macht. Der wörtlich zu nehmende Titel – „Im Gedenken an Benjamin Britten“ – findet sich in der Musik wieder. Es geht darum, wie nach dem Tode eines Menschen alles in sich zusammenzufallen scheint und schließlich doch am Ende ein Licht zu erkennen ist. Insgesamt ist es ein Hoffnung vermittelndes Stück. Wer genau hinhört, kann all das entdecken, man muss nur auf den Klang der Glocke am Anfang und am Ende des Stücks achten.

Der isländische Multiintrumentalist und Produzent Ólafur Arnalds zu Gast bei den Tiny Desk Concerts:

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