„Othello“ zählt nicht grundlos zu Shakespeares größten Tragödien – nicht nur wegen der emotionalen Wucht, sondern auch aufgrund der Vielschichtigkeit. Verdi gelang es in seinem „Otello“ meisterhaft, die leidenschaftliche Zerrissenheit, Eifersucht und verletzte Ehre des Titelhelden Otello, das Intrigenspiel Jagos sowie die kühle Distanz der venezianischen Gesellschaft in Musik zu fassen. Gerade im postkolonialen Diskurs birgt das Werk neue Perspektiven. In ihrer Inszenierung nähert sich Regisseurin und Bühnenbildnerin Silvia Costa dieser Frage an: Sie untersucht, welchen konstruierten Mechanismen unser Blick auf das Fremde folgt, wer bestimmt, was als vertraut gilt – und wer über die Deutungshoheit gesellschaftlicher Narrative verfügt.
Verdi: Otello
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