Durchaus vielversprechend ist das Schaffen, das Rudi Stephan der Nachwelt hinterlassen hat. Allerdings ist es auch nicht sehr umfangreich, weil der Komponist mit gerade einmal 28 Jahren im Ersten Weltkrieg fiel. Zudem verbrannte sein ohnehin schon überschaubarer Nachlass bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg. Seine einzige Oper „Die ersten Menschen“ jedoch blieb erhalten und erklang erstmals 1920 in Frankfurt am Main, fünf Jahre nach Stephans Tod. In dieser Oper spiegelt sich mehr als eindrucksvoll die einmalige Tonsprache des Komponisten wider, die irgendwo zwischen Wagner’scher Tradition und Schönberg’scher Atonalität steht. Nach dem Vorbild der gleichnamigen Dichtung von Otto Borngräber erzählt „Die ersten Menschen“ die biblische Geschichte von Adam und Eva samt ihren Söhnen Kain und Abel als ein „erotisches Mysterium“ voller Begierde, Eifersucht und Sünde. Unter der Regie von Tobias Kratzer kehrt das selten gespielte Werk nun an den Ort seiner Uraufführung zurück. (AS)
Stephan: Die ersten Menschen
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
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