In der Neuinszenierung von Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ taucht das Stadttheater Bremerhaven in eine Rokokoillusion ein, deren zuckerbäckerartig-süßliche Harmonien genauso vergänglich und fragil wirken wie die Liebesgeschichte in der Oper selbst. Umrahmt von einer unwirklichen Walzerfassade, deren Musik mehr Fin-de-Siècle-Erinnerungen ans Tageslicht befördert als historische Genauigkeiten, erzählen Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal eine lebensfrohe und heitere Komödie, die in der Zeit Maria Theresias spielt und die auch musikalisch ganz andere Wege geht als die Tragödien „Salome“ und „Elektra“. Beste Voraussetzungen für eine gelungene Interpretation des Stoffes sorgt Regisseur Julius Theodor Semmelmann, der in Graz studiert, an den für Richard Strauss wichtigen Häusern in München und Dresden gearbeitet und schließlich Produktionen unter anderem von Barrie Kosky und Calixto Bieito betreut hat. (PE)
R. Strauss: Der Rosenkavalier
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