Einen Totenkopf hat Giacomo Puccini an den Rand seiner Partitur gezeichnet – dort, wo Mimì an der Schwindsucht stirbt. Seine ungeschönte, wahrhaftige Schilderung des Elends in der Pariser Bohème der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam bei den zeitgenössischen Kritikern nicht gut an. Man monierte die „jämmerlichen Niederungen“ der Armenviertel, in die der Komponist sich mit seiner Oper herabließ, und prophezeite ihr, „keine bedeutende Spur in der Operngeschichte zu hinterlassen“. Heute gilt die bitter-süße Liebesgeschichte zwischen dem armen Dichter Rodolfo und der todkranken Blumenstickerin Mimì als Meisterwerk des Verismo, einer Stilrichtung, die die soziale Wirklichkeit naturalistisch in Szene setzt. (SI)
Puccini: La bohème
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