Große Sinfonien gleichen philosophisch tiefsinnigen Vexierbildern ihrer Schöpfer. Allen voran Gustav Mahlers Werke erschaffen durch Länge und orchestrale Opulenz ganze Klangwelten. Seine Sechste ist durchzogen von musikalischer Symbolik, die das Leben des Komponisten zu spiegeln scheint. Den Kopfsatz prägt ein marschartiges Grundrauschen – ein verzweifelter Ausdruck von Verunsicherung, von monotonem Beharren auf dem Immergleichen, dem Unveränderlichen. Doch der Satz öffnet sich in rauschhafte Euphorie. Im Finalsatz sorgt wiederum der Hammerschlag für den sprichwörtlichen Schicksalsschlag. Schließlich verklingt die Sinfonie in einem hoffnungslosen Schlussakkord und rechtfertigt damit ihren Beinamen: „Die Tragische“.
Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll
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„Musik darf auch Spaß machen“
Kapellmeister Christian Thielemann über deutschen Klang, die Komplexität des Komischen und die „Strauss-Stadt“ Berlin.
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