Man könnte fast von Hysterie sprechen: Während Joachim Raffs „Samson» 170 Jahre brauchte bis zur Uraufführung, wetteiferten die größten Opernhäuser darum, die Oper eines gerade mal 23-jährigen Jungkomponisten zur Weltpremiere zu bringen. Am Ende bekamen zwei Institutionen den Zuschlag, und so wurde Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt» im Dezember 1920 gleichzeitig in Hamburg und Köln uraufgeführt. Während die Welt das Monumentalwerk nie vergaß, sorgten die Nazis viel zu nachhaltig dafür, dass die Oper des Juden in Deutschland nicht mehr gespielt wurde. Ab den Siebzigerjahren erfolgte die Renaissance des Werks, das nunmehr seinen verdienten Platz im Stammrepertoire hat.
Termintipp
Korngold: Die tote Stadt
© www.foto-ed.de
Termine
Vergangene Termine
-
Fr., 16. Sep. 2022 19:30 UhrMeiniger Staatstheater, Meinigen
Festival
Auch interessant
-
Opern-Tipps im November: Tierisch gutes Musiktheater
Mit Fell und Federkleid
Ob in alten Mythen oder in der modernen Fabel: Tiere öffnen den Blick auf das Menschliche und spielten auch in der Oper seit jeher eine wichtige Rolle.
-
Porträt Anna Handler
Selbstbewusste Demut
Die deutsch-kolumbianische Dirigentin Anna Handler wird als Kapellmeisterin an der Deutschen Oper Berlin vorübergehend sesshaft.
-
Rezension Christian Tetzlaff – Adès: Violinkonzert „Concentric Paths“
Historisierend, gleichsam futuristisch
Christian Tetzlaff und das BBC Philharmonic Orchestra bringen unendliche Melodien in Violinkonzerten von Thomas Adès und Edward Elgar zum Klingen.

