Das Landestheater Eisenach wurde am 1. Januar 1879 mit einer Aufführung von Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm“ eröffnet. Die Initiative für den Musentempel geht auf musikbegeisterte Eisenacher Bürger und den Fabrikanten Julius von Eichel-Streiber zurück, der den Bau finanzierte und der Stadt schenkte. Das vom Leipziger Architekten Karl Weichardt entworfene Gebäude gilt als Musterbeispiel für den Stil der Neorenaissance. Der Saal bietet bis zu 500 Zuschauern Platz. Bis 1927 wurde der Spielbetrieb häufig in Privatpacht betrieben. Gleichwohl traten hier Persönlichkeiten wie Max Reger, Richard Strauss und Zarah Leander auf. 1952 erhielt das nun öffentliche verwaltete Haus feste Ensembles in den Sparten Ballett, Musiktheater und Schauspiel, außerdem wurde die Landeskapelle Eisenach zum hauseigenen Klangkörper erhoben. 2017 ging sie in der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach auf.
Seit den 1990er-Jahren kämpfte das Haus mit zahlreichen wirtschaftlichen Herausforderungen. So wurde 1993 die Schauspielsparte geschlossen, und das Theater zwischen 1995 und 2003 mit dem Theater Rudolstadt-Saalfeld fusioniert. Zwischenzeitlich bespielte das Staatstheater Meiningen das Haus. Dem Engagement Eisenacher Bürger ist es zu verdanken, dass die Schließung abgewandt wurde. Bundesweit einzigartig ist die Theatervereinbarung zwischen Freistaat Thüringen, Landkreis und Stadt, die den Betrieb finanziell absichert. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Jens Neundorff von Enzberg in Personalunion Intendant des Landestheaters Eisenach und des Meininger Staatstheaters.