Max Bruch ärgerte sich zeitlebens darüber, dass sein früh populäres erstes Violinkonzert seine übrigen Werke für Geige und Orchester in den Schatten stellte. Dass es sich lohnt, diese zu entdecken, zeigt die Neueinspielung mit Ulf Wallin als Solist: Ohne äußerlichen Virtuosen-Schnickschnack bleibt er konzentriert an der leidenschaftlichen Melodielinie des elegisch beginnenden Violinkonzerts Nr. 2: Wallins Ton ist warm, glühend, gespannt und ungeheuer zärtlich. Was für eine spieltechnische Kontrolle über das Instrument! Gestisch geht er bis zum instrumentalen Schrei im zweiten Satz und lässt im dritten Satz ausgelassene, schwärmerische Spielfreude hören. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Okko Kamu grundiert mit gut abgemischten, durchhörbaren Farben und gibt von Zeit zu Zeit markant und doch einfühlsam den Stichwortgeber des Solisten. Auch die beiden anderen Werke Bruchs überzeugen und machen Lust auf mehr.
CD-Rezension Ulf Wallin
Unbekannter Bruch
Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1 kennt fast jedes Kind, aber sonst? Der Geiger Ulf Wallin gibt Nachhilfe in Sachen Bruch
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