Kraftvoll-kernig, mit sensiblen Einlassungen, aufgeraut, perkussiv, drängend, aber auch expressiv-rauschhaft und verinnerlicht: Tanja Becker- Bender und Péter Nagy entführen in Béla Bartóks Kammermusikkosmos. Darauf lässt man sich nur zu gerne ein. Denn bei brillanter Tonqualität hört man hier jeden Akzent und jede rhythmische Besonderheit. Das Duo ist mit Akribie und Leidenschaft bei der Sache, die Klangsprache Bartóks ist ihr Ding. So abwechslungsreich, so reichhaltig, so vielfältig in den Nuancen, so gestisch differenziert, hier wird sinnlich nachvollziehbar, was Bartók aus der Folklore für seine Musik gewann: Nicht das pittoreske Kolorit, sondern frische Impulse, um die eigene Klangsprache tatsächlich modern für ganz neue Ausdrucksbereiche zu öffnen, sogar bis zum Reiz des Geräuschhaften und zu mikrotonalen Schleifer. Dieses gelungene Doppelalbum wird beim Hören spannend.
CD-Rezension Tanja Becker-Bender
Frische Impulse
Bei dieser Aufnahme wird klar: Das ist moderne Musik – und verfällt ihrem Reiz nur zu gerne
Tanja Becker-Bender (Violine), Péter Nagy (Klavier)
SWR music (2 CDs)
Auch interessant
-
Porträt Tanja Becker-Bender
Blick auf das Menschliche
Aus Schönklang und technischer Makellosigkeit entsteht für die Violinistin Tanja Becker-Bender noch lange keine Kunst – die muss man sich anders erarbeiten
Rezensionen
-
CD-Rezension Tanja Becker-Bender
Zwischen Raffinesse und Noblesse
Tanja Becker-Bender spielt die Violinkonzerte von Busoni und Strauss begleitet vom BBC Scottish Symphony Orchestra
-
CD-Rezension Tanja Becker-Bender
Schwärmerisch spätromantisch
Phantastisch: Tanja Becker-Bender ist für Regers liedhaftes Violinkonzert die ideale Solistin
Aktuelle Rezensionen
-
Rezension Mirga Gražinytė-Tyla – Back to Nature
Klangrausch aus Litauen
Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla bricht mit Werken von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis eine Lanze für die Kunstmusik ihrer litauischen Heimat.
-
Buchrezension: María Isabel Sánchez Vegara – Ludwig van Beethoven
Ganz viel Musik im Kopf
María Isabel Sánchez Vegara erzählt in ihrem neuen Kinderbuch vom kleinen Komponisten Ludwig van Beethoven.
-
Rezension Zehetmair Quartett – Brahms: Streichquartette
Aus der Sphäre
Das Zehetmair Quartett durchdringt Johannes Brahms’ Streichquartette bis ins kleinste Detail und fasziniert mit abwechslungsreicher Klangrede.
Klassik in Ihrer Stadt
Anzeige
Audio der Woche
Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit
Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.




