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CD-Rezension Niu Niu

Jugend musiziert

Welcher Teufel hat Niu Niu respektive seine Product-Manager hier bloß geritten? Das fragt man sich, wenn man den während der Aufnahmen zur CD erst 14-Jährigen bei Isoldes Liebestod in Franz Liszts Klaviertranskription hört. Liszts Übertragungen von Opernhits seiner Zeit auf die Tasten übersteigern das Original oft rauschhaft und ekstatisch. Hier aber bleibt es bei braver…

vonEcki Ramón Weber,

Welcher Teufel hat Niu Niu respektive seine Product-Manager hier bloß geritten? Das fragt man sich, wenn man den während der Aufnahmen zur CD erst 14-Jährigen bei Isoldes Liebestod in Franz Liszts Klaviertranskription hört. Liszts Übertragungen von Opernhits seiner Zeit auf die Tasten übersteigern das Original oft rauschhaft und ekstatisch. Hier aber bleibt es bei braver Virtuosenübung. Wie soll ein halbes Kind auch etwas von der Tragik Isoldes erahnen? Auch der Schrecken, der ins Spinnerlied bei der Transkription aus Der fliegende Holländer fährt, bleibt bloße Behauptung ohne emotionelle Unterfütterung, der Abendstern aus Tannhäuser scheint nur blass. Besser wird es beim romantisch-dramatischen Schauer des Danse macabre von Camille Saint-Saëns oder den Paganini-Transkriptionen. Hier zeigt das junge Pianistenwunder aus China verblüffende Technik und Sinn für Pointen und Dramaturgie.

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