Charles Gounods Cäcilienmesse ist etwas für Winterabende am Kaminfeuer. Mit ihrer opernhaften Farbenpracht erhitzt sie alles Andächtige auf Herzschmerztemperatur. Mariss Jansons entsaftet die Messe gründlich, indem er das Nummernstück charakterlich seziert. Mit diebischer Freude enthüllt er dabei gleichzeitig Gounods nur zu offensichtliche Schwäche für Theatralik. In der katholischen Kirchenmusik ist alles möglich, auch das Schmachten. Und besonders die Solisten Luba Orgonášová und Christian Elsner setzen angenehm innige Kontraste zu diesem entblößten Tamtam. Für eine Live-Aufnahme ist besonders die vorangestellte Schubert-Messe G-Dur höchst beachtlich.
CD-Rezension Mariss Jansons ✝
Höchst beachtlich
Eine Mischung aus Theatralik und intimen sängerischen Momenten: Gounods Cäcilienmesse
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Präzision, Transparenz und Emotionalität zeichneten seine Arbeitsweise seit jeher aus – der lettische Dirigent Mariss Jansons gehörte zu den international renommierten Vertretern seines Fachs. 1943 in Riga als Sohn des Dirigenten Arvīds Jansons und der Sängerin Iraida Jansons geboren, studierte er Violine,…
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