In Beethovens aufrührerischer Welt geht es mitunter auch idyllisch zu. Seine Klavierkonzerte in B-Dur und G-Dur bieten dafür einige Gelegenheiten. Leif Ove Andsnes und das Mahler Chamber Orchestra setzen ihren Zyklus der fünf Klavierkonzerte nun mit diesen beiden Werken fort: hell, freundlich, lyrisch, empfindsam, mit Eleganz und Geschmeidigkeit, dafür zurückhaltend in den kernigen Passagen. Andsnes geht nicht das äußerste Risiko, er behält die Kontrolle, über Beethoven, das Klavier, das Orchester. Das kullert und springt, wie im Rondo des B-Dur-Konzerts, aber das Bärbeißige, das dieser Musik auch innewohnt, kommt ein wenig zu kurz. Das Orchester spielt wunderbar transparent und kammermusikalisch, doch auch hier könnten Puristen fordern: Forscher, bitte, markiger! Ein insgesamt eher weich gezeichnetes, aber in sich stimmiges Beethoven-Bild. Für diese beiden Konzerte geht das Prinzip auf.
CD-Rezension Leif Ove Andsnes
Geschmeidig kullern
Leif Ove Andsnes setzt seinen Beethoven-Konzert-Zyklus fort, zusammen mit dem Mahler Chamber Orchestra
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Geboren 1970 im norwegischen Karmøy gilt Leif Ove Andsnes als versierter Meisterpianist ohne Starallüren. Er studierte am Bergener Musikkonservatorium bei Jiří Hlinka, außerdem beim belgischen Klavierlehrer Jacques de Tièges. Nach seinem Debüt 1987 in Oslo folgten erste internationale Auftritte beim Edinburgh Festival…
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