Startseite » Rezensionen » Historiker-Glück

CD-Rezension La Morra

Historiker-Glück

Erfolgreiche musikalische Verlebendigung einer Renaissance-Dekade: La Morra präsentiert eine erstaunliche stilistische Bandbreite

vonAndreas Falentin,

Von 1513 bis 1521 herrschte der Medici-Papst Leo X. im Vatikan. Möglicherweise aufgrund einer großen Sehschwäche förderte er Musik und Musiker in für einen Papst einzigartiger Weise. Das Vokal- und Instrumentalensemble La Morra präsentiert die erstaunliche stilistische Bandbreite dieser nicht nur geistlichen Musik, die sich kaum mit den herkömmlichen Vorstellungen von vorbarocker Musik deckt. Lauten und Cembalosoli stehen neben ästhetisch vielfältigen liturgischen Gesängen, etwa einem dreistimmigen, Leo selbst zugeschriebenen Kanon. Attraktive, sozusagen prähistorische Kammermusik tritt neben solistisch begleiteten Liedgesang. Aus dem anonymen Fortuna Disparata macht der Countertenor Franz Vitzthum einen schmerzlich schönen Höhepunkt dieser klanglich wie musikalisch tatsächlich herausragenden Aufnahme, die den „Titelhelden“ dem Hörer zudem durch hochwertiges Cover-Artwork nahe bringt.

The Lion’s Ear –
A Tribute to Leo X.

La Morra, Corina Marti & Michal Gondko (Leitung)
Ramee

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!