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Rezension Amaryllis Quartett – Face2Face

Intensives Quartett-Spiel

Zum Auftakt seines Beethoven-Zyklus‘ stellt das Amaryllis Quartett dem Bonner Meister Béla Bartóks sechstes Streichquartett gegenüber.

vonChristoph Vratz,

Zwei Riesen aus zwei Jahrhunderten stehen einander unter dem Titel „Face2Face“ gegenüber. Das Amaryllis Quartett kombiniert auf seinem neuen Album zwei Beethoven-Quartette (op. 18/3 und op. 135) mit dem sechsten Streichquartett von Béla Bartók. Bei Beethoven dominiert ein kultivierter Klang, der die Schroffheiten dieser Musik in eine Ästhetik von Ausgleich und Harmonie einbettet. Momente, in denen sich das Ensemble einen Schritt weiter wagt, gibt es etwa im Vivace von op. 135. Das ist ein insgesamt intensives, sehr genau gearbeitetes Quartett-Spiel, bei Tempi und Übergängen, Akzenten und Stimmverteilung. Gleiches gilt, stilistisch angepasst, auch für das Bartók-Quartett, dem in allen vier Sätzen die Vorgabe „Mesto“ voransteht. Diesen Charakter des Betrübten fängt das Amaryllis Quartett ein, ohne in einen gewollt melancholischen Ton zu verfallen. Fortsetzung erwünscht.

Amaryllis Quartett
Amaryllis Quartett

Face2Face
Beethoven: Streichquartette Nr. 3 op. 18/3 & Nr. 16 op. 135, Bartók: Streichquartett Nr. 6

Amaryllis Quartett
Berlin Classics

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