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Rezension Äneas Humm – Sehnsucht

Wiederentdeckt

Äneas Humm und Renate Rohlfing präsentieren die Vielfalt der Moderne in Liedern von Arnold Schönberg, Alexander Zemlinsky, Erich Zeisl und Henriëtte Bosmans.

vonEcki Ramón Weber,

Der Schweizer Bariton Äneas Humm engagiert sich mit Herzblut für Repertoireerweiterung und stellt kluge Programme zusammen. Auf „Sehnsucht“ widmet er sich jüdischen Komponierenden, die in der NS-Zeit verfolgt wurden: Neben Berühmtheiten wie Schönberg und Zemlinsky auch den heute neu zu entdeckenden Henriëtte Bosmans und Erich Zeisl. Schönberg ist mit zwei frühen Werken vertreten, die sich spätromantisch im rauschhaften Überschwang verströmen. Die Lieder von Zemlinsky deuten die Tradition Schuberts in schillernden harmonischen Farben neu. Erich Zeisl verbindet Spätromantik mit Tangoanklängen, gestaltet emotional zugespitzte Minidramen und ahmt Lokomotivgeräusche nach. Henriëtte Bosmanns, während der deutschen Besetzung der Niederlande im Untergrund, komponierte nach dem Zweiten Weltkrieg Lieder auf Verse des französischen Symbolisten Paul Fort: archaisch, hymnisch, elegisch, düster, mystisch. Alle diese Werke interpretiert Humm mit schlankem, dabei gleichzeitig strahlkräftigem Bariton, nimmt mit feinem Sensorium die unterschiedlichen Stimmungen und Emotionen auf. Pianistin Renate Rohlfing sorgt für eine breite, suggestive Farbpalette.

Sehnsucht
Werke von Zeisl, Zemlinsky, Schönberg & Bosmans

Äneas Humm (Bariton), Renate Rohlfing (Klavier)
Rondeau

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