
DVD-Rezension Kent Nagano
Schockig brutal
Naganos letzte Münchner Premiere: „Boris Godunow“ überzeugt höchstens musikalisch
Für die letzte Premiere seiner Amtszeit als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper hatte sich Kent Nagano Mussorgskis Boris Godunow gewünscht. Die DVD-Produktion konserviert sehr wohl seine fein ausdifferenzierte Führung am Münchner Pult. Nagano setzt nicht auf Überwältigung, sondern analysiert eher mit Chirurgenklinge die Klangstrukturen. Wohl kaum eine Oper ist so russisch wie dieses Stück um Macht, Moral und Despotismus, nur leider ist davon auf der Bühne rein gar nichts zu sehen. Calixto Bieito gefällt sich in hoffnungslosen Selbstzitaten, die nicht im Ansatz die psychologische und moralische Tiefe der Puschkinvorlage erreicht. Er langweilt nur mit schockiger Brutalität. Gesungen wird durch die Bank gut, wenn auch nicht überragend, der Chor der Staatsoper scheppert grauslig, aber das Orchester könnte die DVD schon retten. Üppig ausgestattet und glücklich geschnitten ist sie nicht gerade.
Modest Mussorgsky: Boris Godunow
Alexander Tsymbaluk, Julia Sokolik, Eri Nakamura, Gerhard Siegel u.a.
Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Kent Nagano (Leitung), Calixto Bieito (Inszenierung)
BelAir Classiques
(DVD & Blu-ray)
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J. S. Bach: Aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080, Hosokawa Intermezzo für vier Perkussionisten aus der Oper „Stilles Meer“, Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll
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Mari Kodama, Momo Kodama, Karin Kei Nagano, Orchestre de la Suisse Romande, …
Mozart: Konzert für drei Klaviere und Orchester Nr. 7 F-Dur KV 242, Poulenc: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll, R. Strauss: Orchestersuite op. 60 TrV 228c aus „Le Bourgeois gentilhomme“
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