
Rezension Isabelle Faust – J. S. Bach: Brandenburgische Konzerte
Historisch korrekt
Mit Isabelle Faust und Antoine Tamestit bekommt die Akademie für Alte Musik Berlin bei der Aufnahme von Bachs Brandenburgischen Konzerten hochkarätige Unterstützung.
Gegründet 1982 in (Ost-)Berlin, konnte sich die Akademie für Alte Musik Berlin nach der Wende rasch nicht nur deutschlandweit, sondern auch international als eines der führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis etablieren, was unzählige Auszeichnungen belegen. Historisch korrekt wird bei der Aufnahme mit Bachs Brandenburgischen Konzerten ohne Dirigent musiziert. Als Solisten gesellen sich Isabelle Faust und Antoine Tamestit hinzu. Faust spielt eine Geige von Jacobus Stainer aus dem Jahre 1658, Tamestit die Viola Stradivarius „Gustav Mahler“ von 1672. Und so singt Fausts Geige im Concerto No.4 mit den jubelnden Flöten um die Wette, während Tamestit in No.6 mit nur sechs Kollegen Kammermusik vom Feinsten darbietet. Weitere Soloparts bezaubern, so Rupprecht Drees an der Trompete (No. 2) oder Christoph Huntgeburth und Georg Kallweit an Flöte und Violine in No. 5, während Raphael Alpermann nicht nur in dieser sein Cembalo herrlich funkeln und glitzern lässt. Und der reiche Orchesterklang mit zwanzig Musikern in No.1 entfaltet volle barocke Pracht. Leicht kann man sich 300 Jahre zurück versetzt wähnen: So könnte es am Weimarer bzw. Köthener Hof geklungen haben.
© Felix Broede

Isabelle Faust
J. S. Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 1–6
Isabelle Faust (Violine), Antoine Tamestit (Viola), Akademie für Alte Musik Berlin
harmonia mundi
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