Startseite » Rezensionen » Wohlklang statt Risiko

CD-Rezension Daishin Kashimoto

Wohlklang statt Risiko

Schwungvoll, aber zu kalkuliert: Daishin Kashimoto und Konstantin Lifschitz haben Beethovens sämtliche Violinsonaten aufgenommen

vonChristoph Vratz,

An schönen Momenten mangelt es nicht. Daishin Kashimoto, Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, und Pianist Konstantin Lifschitz haben Beethovens sämtliche Violinsonaten aufgenommen und deuten sie schwungvoll und flüssig, frei von Show, frei von zur Schau getragenem Selbstbewusstsein. Allerdings domestizieren sie diese Musik zu sehr. Gerade in den rauschenden Ecksätzen, bei den vielen plötzlichen Umschwüngen in Beethovens Musik bleibt das Duo Kashimoto-Lifschitz seinem verhaltenen Ansatz treu: viel Wohlklang, viel Kalkuliertheit, auf Kosten von Spannung und Erregung. Es gibt himmlische Momente wie im Mittelsatz der A-Dur-Sonate op. 30, Nr. 1; und es gibt verstörende Momente wie in der Kreutzer-Sonate, wo bereits der Beginn Rätsel aufgibt: Das muss geheimnisvoll klingen und auf etwas Gewaltiges vorausdeuten. Doch das geschieht nicht. Auch mangelt es im weiteren Verlauf am Mut zum Extremen.

Beethoven: Violinsonaten
Daishin Kashimoto (Violine)
Konstantin Lifschitz (Klavier)
Warner Classics
(4 CDs)

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!