
Rezension Antoine Tamestit – Brahms: Violasonaten
Uneitel, unmittelbar, pur
Antoine Tamestit und Cédric Tiberghien loten die Gefühlswelten in den Werken für Viola und Klavier von Johannes Brahms kundig und mit viel Sensibilität aus.
Antoine Tamestit spielt eine Bratsche von Stradivari, Cédric Tiberghien stand bei der Aufnahme ein Bechstein-Flügel, Baujahr 1899, zur Verfügung. Hochkarätige Instrumente zur Einspielung der beiden Sonaten op. 120 von Johannes Brahms. Diese werden von den beiden Musikern sensibel ausgehört im Zusammenspiel, mal mit zartem Pinselstrich, mal mit kräftigem Farbauftrag in den Gesten gestaltet. Dazu fein aufgefächerte Dynamikänderungen und ein breites Ausdrucksspektrum, in dem sich die expressiven Facetten vielfach wandeln. Tamestit und Tiberghien loten die Gefühlswelten in diesen beiden Alterswerken kundig aus, uneitel, unmittelbar, pur. Ein intensiver, konzentrierter Dialog. Für die Zwei Gesänge haben sie sich Matthias Goerne mit ins Boot geholt: Mit warmem Timbre und direkt ansprechender Emotionalität passt er perfekt in dieses gelungene Miteinander.
© Philippe Matsas

Antoine Tamestit
Brahms: Violasonaten op. 120/1 & 2, Zwei Gesänge op. 91, Nachtigall op. 97/1 & Wiegenlied op. 49/4
Antoine Tamestit (Viola), Matthias Goerne (Bariton), Cedric Tiberghien (Klavier)
harmonia mundi
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Termine
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Matthias Goerne, L’Orchestre de Chambre de Genève, Raphaël Merlin
Schubert: Der Tod und das Mädchen D. 531, Der Jüngling und der Tod D. 545, Erlkönig D. 328 & Sinfonie Nr. 8 h-Moll D. 759, Mahler: Kindertotenlieder