© Rob C. Croes/Anefo Nationaal Archief/Wikimedia Commons

Olivier Messiaen

Olivier Messiaen

Olivier Messiaen (* 10. Dezember 1908 in Avignon; † 27. April 1992 in Clichy) fiel bereits während seiner Ausbildung am Pariser Konservatorium durch sein großes Improvisationstalent auf. Daher wurde er in die Orgelklasse Marcel Duprés geschickt, wo er seine Fähigkeiten weiter ausbauen konnte. Als er 1931 die Organistenstelle an der Kirche La Trinités in Paris übernahm und während der Messen auch eigene Improvisationen spielte, schockierte er die Gemeinde mit der Modernität seiner Werke. Gemeinsam mit anderen Komponisten gründete er 1936 die Gruppe „Jeune France“, die in der Musik nach neuen Inhalten und neuen Werten suchte.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Olivier Messiaen zum Kriegsdienst einberufen und geriet 1940 in neunmonatige deutsche Gefangenschaft. In dieser Zeit komponierte er das „Quatuor pour la fin du temps“ und brachte es gemeinsam mit anderen Lagerinsassen zur Aufführung. Nach seiner Rückkehr nach Paris begann Messiaen am Konservatorium zu lehren. Das Unterrichten von Kompositionsklassen wurde ihm aber bis 1966 untersagt, da seiner Musik ein skandalträchtiger Modernismus vorgeworfen wurde.
Messiaens Kompositionsstil war geprägt durch indische Rhythmen und Gamelan-Musik sowie den Werken von Debussy und Strawinsky. Ein zentrales Thema in vielen seiner Stücke waren auch Vogelgesänge. Diese zeichnete er auf und arbeitete sie unter anderem in seine Klavierwerke „Catalogue d’Oiseaux“ und „La fauvette des Jardins“ ein. Mit „Mode de valeurs et d’intensités“ legte er 1949 den Grundstein für die serielle Musik.
Freitag, 14.07.2023 19:30 Uhr Michaelskirche Meiringen
Mittwoch, 06.09.2023 19:30 Uhr Cinema Odeon Brugg
Internationale Messiaen Tage in Görlitz-Zgorzelec

Komponieren gegen Hunger und Kälte

Die Internationalen Messiaen Tage gedenken an die Zustände im Stammlager weiter

Rezension Claudio Bohórquez – On the Shoulders of Giants

Nach innen gerichtet

Claudio Bohórquez entfacht reiche Linien auf seinem Cello, die kongenial mit Christoph Eschenbachs Klavierspiel harmonieren. weiter

Rezension Pierre-Laurent Aimard & Tamara Stefanovich – Visions

Mystische Aura

Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich beweisen erneut ihre enorme Expertise für die Musik Olivier Messiaens und seiner Zeitgenossen. weiter

Rezension Sean Shibe – Lost & Found

Breites Spektrum

Mit differenziertem und suggestivem Ausdruck präsentiert Sean Shibe auf der E-Gitarre Werke von Hildegard von Bingen bis Chick Corea. weiter

Rezension Ib Hausmann – Messiaen: Quatuor pour la fin du temps

Mit großer Intensität

Klarinettist Ib Hausmann und das Amatis Trio loten tief die Stimmungen in Olivier Messiaens achtsätzigem Kammerwerk aus. weiter

Rezension Bertrand Chamayou – Messiaen: Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus

Klingende Meditationen

Pianist Bertrand Chamayou liefert einen eindrucksvollen Beitrag zum 30. Todestag des französischen Komponisten Olivier Messiaen. weiter

Rezension Kent Nagano – Orchesterwerke von Messiaen

Musikalischer Weggefährte

Kent Nagano gehört zu den wichtigsten Messiaen-Interpreten. Gemeinsam mit dem BR-Symphonieorchester und BR-Chor trägt er das Erbe des spirituellen Komponisten in die Zukunft. weiter

Rezension Paavo Järvi – Messiaen

Orgelhaft orchestral

Paavo Järvi hat vier Werke von Messiaen zusammengestellt, die das Tonhalle-Orchester Zürich hellwach und mit rhythmischer Präzision spielen. weiter

Rezension Tamara Stefanovich – Influences

Rarissimo

Tamara Stefanovich erweist sich als wandlungsfähige und sensible Interpretin für die unterschiedlichen Strömungen der jeweiligen Musiken. weiter

CD-Rezension Messiaen: Quatuor pour la fin du Temps

Endzeitträume

In der Lesart dieses erstmals miteinander musizierenden Ensembles entsteht eine quasi bewusstseinserweiternde Vision apokalyptischer Ordnung weiter