ONLINE-INTERVIEW

In der Welt von… Martin Grubinger

In unserer Reihe „In der Welt von...“ begleiten wir, vernetzt durch Smartphone und Social Media, Künstler auf Reisen, zu spannenden Projekten und besonderen Ereignissen

© Olaf Malzahn/SHMF

Martin Grubinger

Er agiert während eines Konzertes regelrecht in einem Wald voller Schlaginstrumente. Auf der gesamten Bühne verteilt stehen Marimbas, Vibraphone, Pauken, Trommeln oder Becken. Überall tönt, schallt, scheppert, schnarrt oder dröhnt es. Dazwischen findet sich der sympatische Österreicher – erst links, dann rechts, weiter vorne oder hinten, sitzend, stehend, rennend, laut oder leise spielend. Die Rede ist natürlich von Martin Grubinger.

Der Multipercussionist ist der erste Solist seines Fachs, der sich im internationalen Konzertbetrieb etablieren konnte, und spielt in Städten wie Berlin, Wien, New York oder Shanghai. Doch wie kam es dazu?

Bereits im Alter von drei Jahren begeistert den gebürtigen Salzburger das Schlagzeug. In seiner Jugend nimmt er erfolgreich an Wettbewerben wie der World Marimba Competition oder dem Eurovision Young Musicians teil. Trotzdem bekommt der Sohn eines Schlagzeugers zunächst selten die Möglichkeit, sein Können in Konzerten unter Beweis zu stellen. Zu wenig Repertoire, vor allem aber zu wenig Publikum – so die einhellige Meinung der Veranstalter. Martin Grubinger lässt sich nicht entmutigen und studiert später am Bruckner-Konservatorium in Linz sowie am Mozarteum in Salzburg. In vielen kleinen Konzerten gelingt es ihm, das Publikum von sich und dem Schlagzeug als Solo-Instrument zu überzeugen. Denn: Im Konzert scheinen Grubinger und seine Instrumente auf faszinierende Art und Weise regelmäßig miteinander zu verschmelzen und ziehen den Zuschauer so in ihren Bann. Infolge seines zunehmenden Erfolges erweitern Komponisten wie Tan Dun, Peter Eötvös, Avner Dormans oder Friedrich Cerha das schon immer von Auftragskompositionen geprägte Repertoire Grubingers. Heute tritt der Österreicher mit renommierten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem BBC Philharmonic oder dem Pittsburgh Symphony Orchestra auf. Seine Konzerttätigkeit führte ihn bereits an die Mailänder Scala, das Wiener Konzerthaus sowie zu den Bregenzer oder Salzburger Festspielen.

Ohne logistische Unterstützung wäre es Grubinger vermutlich nur schwer möglich, seine vielen Konzerttermine rund um die Welt wahrzunehmen, müssen doch die zahlreichen Instrumente auch von Konzert zu Konzert transportiert werden. Weshalb dies so ist, von welchem Komponisten er noch gerne ein Werk komponiert bekäme und ob der bekennende Fußball-Fan sich schon eine Karte für die anstehende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich gesichert hat, möchten wir herausfinden.

concerti begleitet Martin Grubinger vom 03. bis 10. Juni 2016 zu Konzerten nach Berlin mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und nach New York. Dort wird er am 10. Juni sein Debüt mit dem New York Philharmonic geben.

 

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