Musik und Natur – was braucht der Mensch mehr? Im idyllischen, mitten im oberen Prättigau gelegenen Ferienort Klosters kommt beides auf einmalige Weise zusammen. Schon das dritte Jahr in Folge findet dort das Sommerfestival Klosters Music statt. Namhafte Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt kommen vom 31. Juli bis zum 8. August 2021 in dem kleinen, beschaulichen Ort zusammen, um ihrem Publikum ein beeindruckendes musikalisches Programm zu präsentieren und gemeinsam besondere Erlebnisse zu schaffen – umrahmt von der malerischen Kulisse des Schweizer Bergpanoramas mit schroffen Gipfeln, satten Wiesen und grünen Wäldern.

Spektakulärer Auftakt

„Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus“, schrieb der deutsch-schweizerische Schriftsteller Hermann Hesse. Das Verständnis von Heimat ist auch das bestimmende Thema der acht exklusiven Konzertveranstaltungen: Unter dem Motto „Heimat. My Homeland“, angelehnt an an Bedřich Smetanas sinfonischen Zyklus „Mein Vaterland“, entführt Klosters Music sein Publikum ins musikalisch sprühende Leben im Böhmen des 18. und 19. Jahrhunderts.

© NL Lukasz Rajchert

Das Kammerorchester Basel

Das Kammerorchester Basel

Den Auftakt macht am 31. Juli das Kammerorchester Basel, das sich unter der Leitung des tschechischen Dirigenten Jakub Hrůša mit Mozart und dessen liebe zur böhmischen Stadt Prag auseinandersetzt. Neben der berühmten „Prager“ Sinfonie erklingt an diesem Abend das Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur mit Lucas Debargue als Solisten. Auch für seine Opern wurde Mozart in der europäischen Musikmetropole Prag gefeiert. Sopranistin Giulia Semenzato und Bariton Hanno Müller-Brachmann komplettieren das Eröffnungskonzert daher mit beliebten Arien aus „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“.

Böhmische Heimatklänge

Am 1. August begeht Klosters Music den Schweizer Nationalfeiertag mit dem in Bratislava beheimateten Janoska Ensemble, das mit technischem Können und Virtuosität die volksmusikalischen Traditionen Böhmens eindrucksvoll zum Klingen bringt. Aber auch Bedřich Smetana und Antonín Dvořák dürfen bei einem Festivalprogramm mit Böhmen-Schwerpunkt nicht fehlen. Beim Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit dem russischen Dirigenten Maxim Emelyanychev werden die beiden tschechischen Nationalkomponisten einander gegenübergestellt: Smetanas ewig wogende „Moldau“ ertönt neben Dvořáks euphorischer achter Sinfonie. Hinzu kommt Mozarts fünftes Violinkonzert mit dem renommierten Solisten Christian Tetzlaff an der Geige. Eine ähnliche Konstellation findet sich am 7. August, wenn die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen den für die emotionale Kraft seines Spiels bekannten britischen Star-Cellisten Steven Isserlis bei Dvořáks 1895 in Amerika komponiertem Cellokonzert begleiten.

© Giogia Bertazzi

Christian Tetzlaff

Christian Tetzlaff

Klosters Music führt einmal durch die Musikgeschichte

Für weitere Höhepunkte im facettenreichen Festivalprogramm sorgt unter anderem der weltweit gefragte Pianist Sir András Schiff, der bei einem Klavierabend Werke von Brahms, Beethoven, Haydn und Schubert präsentiert. Sopranistin Julie Fuchs und das Orchestra La Scintilla stellen mit Arien von Händel, Bach und Vivaldi dagegen das Barocke in den Vordergrund.

Fast alle Veranstaltungen von Klosters Music 2021 werden im Konzertsaal der Arena Klosters ausgetragen. Eine Ausnahme bildet das Rezital von Rudolf Lutz, das in der Kirche St. Jakob stattfindet. Orgelwerke von Bach, Dvořák und Schubert wechseln sich hier mit Improvisationen zum Thema „Zwischen hier und dort – Heimweh“ ab.

© Sarah Bouasse

Julie Fuchs

Julie Fuchs

Musik und Kunst im Stelldichein

Eine weitere Ausnahme bildet zugleich einen ganz besonderen Programmpunkt des Festivals: Quasi als Vorpremiere von Klosters Music fungiert am 2. Juli das hochkarätig besetzte Zusatzkonzert „Zweite Heimat“ mit der argentinischen Cellistin Sol Gabetta, die an der Seite des süfafrikanischen Pianisten Kristian Bezuidenhout Cellosonaten von Mendelssohn und Brahms interpretiert. Spielstätte ist der Kursaal im Grand Resort in der nahe Klosters gelegenen Gemeinde Bad Ragaz, der zweiten Heimat des Festivals. Das Konzert ist das eigentliche Initial der Zusammenarbeit von Klosters Music und der Schweizerischen Triennale der Skulptur „Bad RagARTz“ – Musik und Kunst treffen sich anlässlich zweier großartiger Events zum Stelldichein. So ergibt sich für Konzertbesucherinnen und -Besucher die Gelegenheit, im Vorfeld des gemeinschaftlich organisierten Konzerts an exklusiven Führungen durch die größte Freiluftausstellung Europas teilzunehmen. Insgesamt sind 450 Kunstwerke von 83 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt in der Ausstellung zu entdecken. Im Atelier des Klosterser Bildhauers Christian Bolt ist wiederum in Klosters eine kunstvolle Überraschung von Weltrang erleben.

© Julia Wesely

Sol Gabetta

Sol Gabetta

Große Emotionen

Zum Abschluss von Klosters Music 2021 am 8. August kommt es nochmal zu einer Premiere, wenn sich das Festival erstmals der Filmmusik widmet. Das Luzerner City Light Symphony Orchestra unter der Leitung von Thiago Tiberio spielt Ennio Morricones sehnende Musik zum Oscar-prämierten Klassiker „Cinema Paradiso“ (1988) bei der Filmvorführung live ein und sorgt so noch einmal für ganz große Emotionen.

Schon im letzten Jahr war Klosters Music dank einwandfrei funktionierendem Schutzkonzept ein voller Erfolg. Auch in diesem Jahr werden die Maßnahmen entsprechend der aktuellen Lage angepasst und detailliert kommuniziert. So kann dem besonderen Erlebnis von Kloster Music 2021 und dem Genuss seiner einmaligen Kombination aus Musik, Kunst und der herrlichen Bergwelt von Graubünden nichts mehr im Wege stehen.