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Scarlatti: Kain und Abel

Was ist gut und was böse? Diese Frage stellte sich im Paradies noch nicht. Adam und Eva folgten ihrem Verlangen, ohne die Konsequenzen ihres Handelns zu überdenken. Auch ihre Söhne Kain und Abel hatten keinen Begriff von Moral. Als Abel bei den rituellen Opfergaben von Gott bevorzugt wird, erschlägt Kain seinen jüngeren Bruder. Aus Neid und verletzt durch die Zurückweisung Gottes übt er Selbstjustiz und begeht somit den ersten Mord der Menschheitsgeschichte. Eine in seinen Augen gute Tat, sühnt sie doch ein Unrecht, das nach seinem Empfinden an ihm begangen wurde. Erst der Zorn Gottes, den Kain durch seinen Gewaltausbruch auf sich zieht, bringt eine übergeordnete moralische Instanz ins Spiel, die allgemeinverbindlich zwischen Gut und Böse unterscheidet. Wenn Barockkomponist Alessandro Scarlatti mit seinem Oratorium Cain, overo il primo omicidio die biblische Geschichte packend dramatisiert und musikalisch virtuos ausgestaltet, schwebt über allem die Frage, inwieweit das Böse und die Gewalt ein Erbe darstellen, dem wir uns – als Nachfahren eines Mörders – nicht entziehen können. Sören Ingwersen

Interpreten

Bettina Ranch (Kain)
Philipp Mathmann (Abel)
Tamara Banješević (Eva)
Dmitry Ivanchey (Adam)
Xavier Sabata (Gott)
Baurzhan Anderzhanov (Teufel)
Rubén Dubrovsky (Leitung)
Dietrich W. Hilsdorf (Regie)

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