Als einen „Klassiker der Avantgarde“ bezeichnet man heute gern das Monumentalwerk Lear von Aribert Reimann. 1978 am Münchner Nationaltheater erstmals aufgeführt (damals mit Dietrich Fischer-Dieskau in der Titelpartie) wurde das Werk sofort zum Hit, zählt bis heute sogar zu den meistgespielten deutschen Opern des 20. Jahrhunderts. Aber das Werk hat es in sich: Nicht nur, dass der Schlagwerkapparat nahezu jeden Orchestergraben zum Platzen bringen dürfte; auch für das Gesangsensemble stellt die hochkomplexe Partitur eine enorme Herausforderung dar. In Hannover will man es unter der Regie von Joe Hill-Gibbins dennoch wagen und bringt den in avantgardistische Klangsprache gehüllten, unverwüstlichen Shakespeare-Stoff auf die Bühne des Staatsopernhauses. Finsteres Treiben, Misstrauen und Machtversessenheit umgeben dabei vor allem Michael Kupfer-Radecky in der schwerwiegenden Rolle des alt-verbitterten König Lear. Am Pult herrscht GMD Stephan Zilias über das Niedersächsische Staatsorchester. (AS)
Reimann: Lear
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