
DVD-Rezension Valery Gergiev
Hölle der Abhängigkeiten
Gergiev dirigiert die Oper „Der Spieler“ von Prokofiew mit dem Orchester, Chor & Ballett des Mariinsky Theaters, inszeniert von Temur Chkheidze
Die Opern von Sergej Prokofjew sind ja an den hiesigen Theatern noch immer unterrepräsentiert. Nachhilfe für den Hausgebrauch bietet da die neue DVD-Produktion des Mariinsky Theaters mit Prokofjews Der Spieler nach dem gleichnamigen Roman von Dostojewski. Valery Gergiev treibt das Orchester des St. Petersburger Opernhauses zu spannenden Stimmungsbildern an und die russischen Vokalkräfte glänzen, vor allem der stimmgewaltige Vladimir Galuzin in der Titelpartie. Das klug konzipierte, in jeder Hinsicht lichtdurchlässige Bühnenbild der Inszenierung mit angedeuteten Interieurs aus dem 19. Jahrhundert erlaubt schnelle Szenenwechsel. Dadurch können die gegenseitigen Abhängigkeiten und Verstrickungen der Personen überzeugend geschildert werden. Die Spielfreude des Ensembles hat hier einen geeigneten Raum, um ein Luxusleben auf Pump zu zeigen, das zur Hölle wird.
Prokofjew: Der Spieler
Vladimir Galuzin, Tatjana Pavlovskaja, Orchester, Chor und Ballett des Mariinsky Theaters, Valery Gergiev (Leitung), Temur Chkheidze (Inszenierung) u.a. Mariinsky/Note 1
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